Radwege-Geheimtipp: Unsere Tipps für 10 traumhafte Touren

Gibt es überhaupt noch Geheimtipps für Radrouten?

Was einmal online als Radwege-Geheimtipp auftaucht, ist bald keiner mehr – könnte man meinen. Doch in Wirklichkeit geistern so viele Geheimtipps durch die Foren und sozialen Netzwerke, dass man den Überblick schnell mal verliert. Das soll dir bei unseren Radrouten Geheimtipps nicht passieren. Denn wir haben ausgiebig recherchiert und verglichen. Bei uns ist geheim noch geheim. Aber psst, nicht weitersagen! Dies sind unsere Favoriten der verborgenen Radreise-Schönheiten – die noch weitgehend unbekannten Radwege in Deutschland.

Radweg-Geheimtipp Nr. 1: In Schleifen durch Bayern

Bayern ist auch abseits von Neuschwanstein & Co ein schönes Land zum Radfahren. Der Beweis: Die insgesamt 1.200 Kilometer langen „Wasserradlwege“ – ein Verbund aus drei neuen Radrouten durchs idyllische Oberbayern. Immer steht das Wasser im Mittelpunkt: Es gibt die malerische „Hopfen-und Bier-Schleife“ nördlich von München und die „Kunst- und Kultur-Tour“ durchs Oberland zwischen der Landeshauptstadt und Garmisch-Partenkirchen. Auch die „Salz Schleife“ durch die Inn-Salzach-Region, das Berchtesgadener Land und den Chiemgau ist sehr sehenswert. Du kannst alle in einem Rutsch befahren und bei weniger Zeit dir die Schleife deiner Wahl herauspicken. Zünftig Kulinarisches, die wilde Partnachklamm, ein allzeit kühler Hopfentrunk und die Werke der Künstlergruppe „Blauer Reiter“ gehören zu den vielen Highlights, die dich auf diesen bislang recht unbekannten Radwegen erwarten.

Auf Schlemmertour über die Insel Föhr

Abrupter Szenenwechsel: Hier sind wir im stürmischen Norden auf der Schlemmerpartie-Route im Nationalpark Schleswig Holsteinisches Wattenmeer – genauer: auf der Insel Föhr mit dem Rathausplatz von Wyk als Startpunkt. Die gut als Tagestour zu schaffende Route von 34 Kilometern ist ein Entschleunigungsparcours entlang nordfriesischer Inseldörfer, alter Windmühlen und noch älterer Kirchen. Und natürlich winkt in den vielen Cafés und urigen Gasthöfen auf der Insel ein landestypischer Mahl, das mit Muscheln beginnen kann, über ein Filet vom Deichlamm und andere Spezialitäten führt und bei der Friesentorte endet. Dies ist der vielleicht beschaulichste unserer Radrouten-Geheimtipps.

Immer durch die leuchtende Heide in Niedersachsen

Von der Quelle der Ilmenau bis zur Mündung in der Elbe sind es 120 Kilometer, die durch ein wahres Paradies führen. Unser dritter Radwege-Geheimtipp lotst dich auf dem Ilmenau-Radweg durch die Lüneburger Heide. Du fährst durch purpurfarbene Landschaft aus Heidekraut, kommst an Gehöften aus Fachwerk vorbei, passiert Klöster aus dem Mittelalter und kannst mit etwas Glück hier und da am Flüsschen einen Eisvogel erspähen. Der auf der Strecke liegende Hundertwasser-Bahnhof in Uelzen gilt als eine der fantastischsten Bahnstationen weltweit.

Unser Radwege-Geheimtipp an Oder und Neiße

Schon um einiges länger ist der Oder-Neiße-Radweg im äußersten Osten Deutschlands. Die 630 Kilometer lange Route verläuft von Jablonec nad Nisou in Tschechien nach Ahlbeck auf Usedom – oder umgekehrt. Es geht immer scharf am Grenzverlauf entlang, wobei du in der traumhaft schönen Stadt Görlitz – Kulisse vieler Hollywoodfilm – pausieren kannst. Ausfedern könntest du im an afrikanische Flussdeltas erinnernden Nationalpark Unteres Odertal, am Schloss Muskau des legendären Fürsten Pücklers und vielen weiteren Sehenswürdigkeiten Station machen. Dieser Radwege Geheimtipp lebt von seinen besonders ruhigen Streckenverläufen, die gerade dadurch ihren eigenen Zauber entfalten.

Unbekannte Radwege unter Apfelbäumen

Unsere Geheimtipps für Radrouten passen eigentlich in fast jede Jahreszeit. Diese fruchtige Rundtour solltest du aber unbedingt im Frühjahr angehen. Dann stehen nämlich die Apfelbäume in voller Blüte und hüllen dich kilometerlang in ihren Duft. Von dieser wohlriechenden Allgegenwart der köstlichen Baumfrucht lebt die rheinische Apfelroute (40 Kilometer) im Westen von Bonn im Naturpark Rheinland. Weite Apfelplantagen und traditionelle Streuobstwiesen machen einen guten Teil dieser Themen-Radroute aus. Du wirst dort auch immer eingeladen sein, die Leckereien der feinen rheinländischen Küche zu probieren, die natürlich nicht nur aus Apfelkuchen besteht.

Auf dieser Genießertour ist nicht alles Gemüse

Okay, du hast die Apfelblüte verpasst … Dann wär’s vielleicht was mit dem Kraut- und Rüben-Radweg? Der gehört eigentlich zum Radweg Deutsche Weinstraße, ist aber als eigenständiger Teil in jedem Fall ein Radwege-Geheimtipp. Der Name der 140 Kilometer langen Route zwischen Bockenheim und Schweigen-Rechtenbach klingt vielleicht nicht sonderlich poetisch. Ein Genuss ist sie dennoch. Das liegt daran, dass du auf diese Tour behaglich von Hof zu Hof geführt wirst und auf diese Weise einen tiefen Einblick in die Pfälzer Spezialitätenküche erhältst. Viele davon werden mit Hofprodukten zubereitet, wozu auch der gute regionale Wein nicht fehlen darf. Verlass dich darauf: Kraut und Rüben sind pures Understatement. Hier kommen auch Gourmets auf ihre Kosten.

Die prachtvolle märkische Schlössertour

Von wegen, in der Mark Brandenburg gibt es nur auf Sandboden stehende endlose Kiefernwälder! Dieser Radwege-Geheimtipp führt zwischen den Ortschaften Beeskow und Tauche 197 Kilometer durch das brandenburgische Spree-Oder-Gebiet im Osten Berlins. Auf dieser Route geht es aber nicht so sehr um die Natur als um die berühmte Kulturlandschaft, von der schon Theodor Fontane schwärmte. Denn 11 Schlösser reihen sich auf dieser illustren Stecke aneinander, die allesamt eine Augenweide sind. Du kannst diese stattlichen Gemäuer der Reihe nach besuchen und dabei auch viele prächtige Parkanlagen und Schlossalleen kennenlernen. Trotz der zum Teil sehr prunkvollen Bauten ist eines sicher: Diese der Allgemeinheit unbekannten Radwege können es fast mit einer Radreise entlang der Schlösser an der Loire aufnehmen – wenn sie nur bekannter wären.

Burgen und Schlösser auf knapp 1.000 Kilometern

Du willst noch mehr Schlösser und Burgen? Kein Problem! Wenn du viel Zeit mitbringst, kannst du den 960 Kilometer langen Burgenstraßen-Radweg zwischen Bayreuth und Mannheim absolvieren. Natürlich bieten sich auch Teilstücke an. Rund 70 alte Herrschaftssitze an den Ufern von Regnitz, Altmühl, Kocher, Neckar und weiteren Flüssen sowie die romantischen Altstädte von Bayreuth, Nürnberg, Bamberg, Rothenburg, Schwäbisch Hall und Heidelberg machen diese Tour zur Reise in die Vergangenheit. Die Veste Coburg, die Nürnberger Kaiserburg und die weltberühmte Heidelberger Schlossruine stechen dabei besonders heraus.

Deutscher Industriegeschichte auf der Spur

Wo früher Güterwaggons aus den Kohlerevieren ihre schwarz glänzende Ladung in die großen Stahlwerke an Rhein und Ruhr brachten, erstreckt sich heute eine Radroute mit Seltenheitswert. Denn der durch Eifel und Ardenne führende Vennbahn-Radweg ist mit 125 Kilometern die längste als Radroute ausgebaute Bahntrasse in ganz Europa. Die Strecke führt von Aachen bis zur luxemburgischen Stadt Troisvièrges. Dieser Radweg-Geheimtipp kommt fast ganz ohne Steigungen aus, überrascht aber mit nicht mehr von der Bahn genutzten Tunnels, spannenden Brückenüberquerungen, dichten Wäldern und stolzen Burgen am Wegesrand. Mal ehrlich: Es wäre doch viel zu schade, wenn hier nur Kohle durchgefahren würde.

Den Mulderadweg gibt’s gleich zweimal

Viele Radrouten haben es an sich, einem Flussverlauf zu folgen. Je bedeutender dieser Fluss, desto länger und bedeutender die Route. Es geht aber auch anders – wie der Mulderadweg beweist. Die Mulde ist ein verträumtes Flüsschen, das gleich doppelt und auch noch sehr gemächlich aus dem Erzgebirge ins flache Land nach Sachsen hinein fließt: als Zwickauer und als Freiburger Mulde. Du kannst die aussuchen, an welchem Punkt du starten möchtest. Die erste Route (ab Schöneck) ist 294 Kilometer lang, die zweite (ab Rechenberg-Bienenmühle) 241. Beide Flussarme vereinigen sich bei Sermuth. Bis dahin hast du Talsperren und Erzgbirgsdörfer, Wälder und Hügelland auf deiner Route, wobei es zumeist bergab geht. Später führt dich unser 10. Radwege Geheimtipp bis nach Dessau-Roßlau, einen alten Fürstensitz in Sachsen-Anhalt.