Alles zum Fahrradschloss mit Fingerabdruck 

Ein Fahrradschloss mit Fingerabdruck als Alternative

Die polizeiliche Kriminalstatistik hat in puncto Fahrraddiebstahl nichts Gutes zu vermelden: 264.000 Bikes wechselten 2023 unfreiwillig die Besitzer – ein Fahrradklau-Anstieg um 0,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bekannt ist auch: Langfinger haben es kaum auf rostige Drahtesel abgesehen, deren Verlust niemanden schmerzt. Ihre Vorliebe gilt eher edlen E-Bikes und Designerrädern, für die man einiges hinblättern muss. Umso wichtiger ist der Diebstahlschutz. Nun gibt es alle möglichen mehr oder weniger sicheren Systeme, die beim Aufknacken vor allem Zeit schinden – wertvolle Minuten, die Diebe aber nicht haben. Die besten Fahrradschlösser sind nur mit einem ganz speziellen Schlüssel zu öffnen oder benötigen Codes für Zahlenräder. Das verleiht ihnen zwar ein sehr hohes Maß an Sicherheit, hat aber auch Nachteile. Denn zum Starten musst du stets den notwendigen Schlüssel parat haben. Auch solltest du die PIN besser nicht vergessen. Doch jetzt gibt es eine innovative Alternative mit ebenso hohen Sicherheitsstandards und weniger Aufwand: das Fahrradschloss mit Fingerabdruck.

Cleveres Fahrradschloss: Fingerabdruck genügt

Das Entsperren per Fingerprint kennst du von deinem Smartphone und anderen Digitalgeräten. Nach dem gleichen Prinzip funktionieren nun auch Fahrradschlösser. Dazu wird ein „kapazitiver Sensor“ genutzt, wie Hersteller Abus die Fähigkeit umschreibt, Veränderungen von elektrischen Kapazitäten zu messen, wie sie beim Berühren mit der Fingerkuppe entstehen. Die Bedeutung von Fingerabdrücken hast du sicher bereits in unzähligen Krimis sehen können. Fakt ist: Von allen rund acht Milliarden Menschen haben keine zwei einen identischen Fingerabdruck! Dieses Körpermerkmal ist absolut einzigartig. Es gibt also auch keinen Fahrraddieb, der dieses Schloss mit dem Abdruck seiner Finger austricksen könnte. Seine mechanische Sicherung ist konventionell aufgebaut – etwa als Bügel- oder Kettenschloss. Den Unterschied macht der besagte Fingerprint-Sensor. Der kann wie ein kleiner Schalter aussehen oder wie eine Steckerbuchse. Vermutlich werden manche Fahrraddiebe auf den ersten Blick gar nicht wissen, womit sie es hier eigentlich zu tun haben. Und auch wenn sie beispielsweise unseren Ratgeberbeitrag hier lesen, wird ihnen das herzlich wenig helfen.

So funktioniert das Fahrradschloss mit Fingerabdruck

Ganz schön smart: Einfach am Fahrradschloss Fingerabdruck platzieren, schon kannst du losfahren. Der Sensor reagierte wie beim Handy in Sekundenschnelle. Du musst nicht erst umständlich einen Schlüssel in deinen Jackentaschen suchen oder dich furchtbar ärgern, wenn du ihn mal verloren hast. Denn deine Finger hast du ja immer bei dir. Umgekehrt erfolgt die Verriegelung des Schlosses automatisch beim Zusammenführen der Bügel- oder Kettenenden. Auch deine Familie oder ausgewählte Freunde können in den Genuss eines Fahrradschlosses mit Fingerabdruck kommen. Die gängigen Systeme verfügen nämlich über einen Speicher für die Scans von gleich mehreren Fingerprints. Damit das Fahrradschloss per Fingerabdruck entriegelt werden kann, benötigt es natürlich Strom. Eine Batterie gehört deshalb zu den Besonderheiten dieses leicht zu bedienenden Systems.

Fahrradschloss mit Fingerabdruck – diese Modelle sind besonders gefragt:

Das Fahrradschloss Fingerabdruck: Abus

Abus gilt als einer der Pioniere unter den Herstellern von Fingerprint-Fahrradschlössern. Das Yardo Fahrradschloss per Fingerabdruck von Abus ist ein Kettenschloss, das 20 eingescannte Fingerabdrücke identifizieren kann. Ein Silikon-Cover um den stählernen Schlosskörper verhindert Kratzer am Rahmen. Das kürzere (85 Zentimeter) Fahrradschlosses mit Fingerabdruck kostet 99 Euro, das längere (110 Zentimeter) 110 Euro.

Das Fingerabdruck Fahrradschloss von Aldi

Die Fahrradmarke des Discounters heißt Prophete – und unter diesem Namen ist auch das Angebot von Aldi im Bereich Fingerprint-Schlösser gelabelt. In diesem Fall handelt es sich um ein Bügelschloss (23,5 mal 10 Zentimeter) aus gummi-ummanteltem spezial-gehärtetem Stahl, das bereits im Vorjahr im Sortiment war. Nun kostet es aber statt 78,29 Euro nur noch 59,99 Euro. Zu diesem Produkt ist leider kein Test verfügbar, auch ist es immer mal wieder ausverkauft. Doch selbst wenn es mit Sensortechnik teurer als herkömmliche Bügelschlösser ist – sein Preis ist unschlagbar.

Das Fahrradschloss mit Fingerabdruck ZiiLock X Smart

Das bis auf 98 Zentimeter ausklappbare Schloss mit der pinkfarbenen Kappe kann auf dreierlei Weise entsperrt werden: per Fingerabdruck, Smartphone-Bluetooth oder Schlüssel. Selbst ein 12-Tonnen-Hydraulikschneider kann ihm nichts anhaben. Es ist wasserdicht, aus vergütungsgehärtetem Material und zeichnet den Standort des Bikes auf. Das High-Tech-Gerät hat nicht nur einen Sensor für das Fingerabdruck Fahrradschloss – ein Bewegungssensor meldet dir unverzüglich, wenn sich ein Dieb an deinem Rad zu schaffen machen will. Mit ca. 110 Euro ist es aber auch nicht gerade günstig.

Hat ein Fahrradschloss mit Fingerabdruck auch Nachteile?

Was die rein mechanische Ausstattung betrifft, so konkurriert die Fingerprint-Technologie mit vergleichbaren Systemen, die diverse Vorrichtungen aus Edelstahl nutzen. Diebe, die sich mit Werkzeug am Schloss vorbei durch Kabel, -bügel oder -ketten aus spezialgehärtetem Stahl arbeiten wollen, sind jedenfalls nicht zu beneiden. Der Zeitaufwand dürfte zu hoch sein – und mit ihm das Risiko, auf frischer Tat ertappt zu werden. Der einzige sofort ins Auge springende Nachteil beim Fahrradschloss mit Fingerabdruck: Du könntest dir die Finger schmutzig oder im Regen nass gemacht haben. In solchen Fällen wird der Sensor womöglich Probleme haben. Doch dann hilft vermutlich einfach ein Taschentuch. Und zur Sicherheit kannst du ja mehrere deiner Finger einscannen. Einer wird dann schon passen! Noch ein mögliches Manko ist die Batteriekapazität. Wenn der Akku leer ist, öffnet das Schloss nicht. Das Prophete Modell von Aldi verspricht immerhin bis zu 2.500 Schließvorgänge mit nur einer Akkuladung. Das dürfte bei normaler Nutzung für mehrere Jahre reichen. Und was die Kosten betrifft: Sicher sind die hier vorgestellten Systeme keine Billigheimer. Aber wenn du den Grundsatz beherzigst, dass ein gutes Fahrradschloss etwa 10 Prozent des Wertes deines Bikes kosten darf, wirst du nichts falsch machen.