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E-Bike-Akku-Lebensdauer – wie kann sie verlängert werden?
Wusstest du, dass du die Akku-Lebensdauer aktiv beeinflussen kannst? Einige unkomplizierte Kniffe hinsichtlich Lagerung, Reinigung und Nutzung tragen dazu bei.
- Auf einen Blick
Der Trend zum E-Bike ist weiterhin ungebremst: Im Jahr 2020 wurden laut Statista allein in Deutschland rund 1,95 Millionen E-Bikes und Pedelecs verkauft – das sind 39 Prozent des gesamten Fahrradabsatzes. Elektrofahrräder sind vor allen Dingen deshalb so beliebt, weil sie über integrierten Rückenwind verfügen – und je nach Akku eine durchaus beachtliche Reichweite bieten. Entsprechend ist eine möglichst lange Lebensdauer des E-Bike-Akkus als Herzstück und kostspieligste Komponente von entscheidender Bedeutung für den Nutzer. Aber ist es überhaupt möglich, die E-Bike-Akku-Lebensdauer zu beeinflussen? Die Antwort auf diese und viele weitere Fragen rund um den Akku findest du im folgenden Beitrag!
E-Bike-Akku-Lebensdauer: grundlegende Fakten zum Energiebündel
- Im Regelfall werden bei E-Bikes Lithium-Ionen-Akkus verbaut, die sich durch hohe Stromspeicherkapazität und eine längere Lebensdauer des E-Bike-Akkus auszeichnen. Außerdem erlauben diese Akkus Teilladungen, weil sie keinen Memory-Effekt haben. Im Gegensatz dazu „merkten“ sich die früher üblichen Nickel-Cadmium- bzw. Blei-Akkus den Energiebedarf der vorherigen Entladevorgänge und stellten daraufhin leider auch nur noch diese Energiemenge bereit.
- Bei den meisten modernen Modellen liegt die Akkukapazität mittlerweile zwischen 500 und 700 Wattstunden.
- Je nach Herstellerangaben sind bis zu 1.000 volle Ladezyklen möglich, wobei ein voller Ladezyklus tatsächlich eine 100 Prozent-Aufladung umfasst. Wenn du beispielsweise nur von 40 bis 90 Prozent lädst, handelt es sich dabei lediglich um einen halben Ladezyklus.
- Im Schnitt hält ein Lithium-Ionen-Akku je nach Nutzungsintensität und Handling etwa drei bis fünf Jahre.
- Die Gesamtfahrleistung eines Akkus ist von vielen Faktoren abhängig. Theoretisch kannst du die Reichweite, die du mit einer vollen Akkuladung erzielst, mal 1.000 Ladezyklen nehmen. Häufig geben Hersteller eine Gesamtfahrleistung von 25.000 bis 100.000 Kilometern an – wie realistisch das ist, hängt jedoch nicht zuletzt davon ab, ob du die Lebensdauer deines E-Bike-Akkus aktiv verlängerst – durch optimale Lagerung ebenso wie durch gute Pflege und umsichtige Nutzung.
E-Bike-Akku-Lebensdauer erhöhen: So klappt’s
Wie so vieles im Leben ist auch der E-Bike Akku Verschleiß bzw. Zellalterung unterworfen. Mit der Zeit lässt seine Kapazität nach, sowohl durch das Aufladen als auch durch das Entladen. Trotzdem gibt es einiges, was du tun kannst, um möglichst lange Freude an deinem Akku zu haben:
- Kalibrierung: Ein neuer Akku sollte zunächst etwa drei bis fünfmal vollständig aufgeladen und wieder entladen werden. Das ist wichtig für das „Anlernen“ des Battery-Management-Systems, damit dieses in Zukunft die komplette Energiekapazität des Akkus bereitstellt.
- Optimierter Ladevorgang: Um die E-Bike-Akku-Lebensdauer zu verlängern, sollte der Akku nach der Kalibrierung nicht mehr komplett entleert bzw. voll aufgeladen werden! Der Ladevorgang kann jederzeit unterbrochen werden, denn beim Lithium-Ionen-Akku sind Teilladungen kein Problem, Tiefentladung oder hohe Spannungsbereiche bzw. Überladung hingegen verträgt er auf Dauer nicht. Wenn du also vor bzw. nach Fahrten auflädst und stets einen Ladezustand zwischen 20 und 90 Prozent einhältst, ist das perfekt für die Lebensdauer deines E-Bike-Akkus. Zudem solltest du immer daran denken, den Akku nach dem Ladevorgang vom Ladekabel zu trennen.
- Auf Originalladegerät achten: Am besten nutzt du ausschließlich das im Lieferumfang enthaltene Ladegerät, da dieses garantiert kompatibel ist. Wird der Akku durch ein Fremd-Ladegerät geschädigt, hat das unter Umständen nicht nur negativen Einfluss auf die Lebensdauer des E-Bike-Akkus, sondern könnte zudem zu Problemen hinsichtlich Garantie und Gewährleistung führen.
- Temperatur: Ein Akku liebt gemäßigte Temperaturen und Trockenheit. Zwischen 15 und 20 Grad Celsius sind optimal, außerdem sollte er möglichst nie direkter Sonneinstrahlung ausgesetzt sein. Wenn du die Lebensdauer deines E-Bike-Akkus effektiv verlängern möchtest, ist ein Schattenparkplatz dafür gut geeignet, oder alternativ die Aufbewahrung im Innenraum. Ist der Akku fest im Rahmen integriert, sollte möglichst das komplette Pedelec drinnen stehen dürfen. Das gleiche gilt für Eiseskälte, denn muss der Akku frieren, lässt ihn das vorzeitig altern. Ein trockenes Plätzchen im Keller, wo die Temperaturen nicht unter 10 Grad Celsius absinken, kann das ganz einfach verhindern. Mehr zum Witterungsschutz deines Akkus erfährst du übrigens auch im Artikel Schutz für den E-Bike-Akku.
- Schäden vermeiden: Gegen einen Sturz ist niemand gefeit, aber gerade beim Transport lassen sich Beeinträchtigungen vermeiden und die E-Bike-Akku-Lebensdauer erhöhen, indem man den Akku zuvor abnimmt.
- Lagerung: Wer sein E-Bike in den Winterschlaf schickt, sollte beachten, dass der Ladezustand des Akkus nicht zu sehr absinkt. Zwischen 30 und 60 Prozent Batterieladung sind optimal. Da sich der Akku mit der Zeit selbst entlädt, solltest du ihn bei Bedarf wieder nachladen, um dieses Level zu halten.
- Reinigung: Bei der Komplettreinigung deines E-Bikes nach der Fahrradtour oder Winterpause solltest du zuvor den Akku abbauen bzw. entnehmen, auch wenn er spritzwassergeschützt ist. Akkus sind wasserscheu und mögen eindringende Feuchtigkeit überhaupt nicht. Wenn du den Akku mit einem feuchten Tuch abwischst und gründlich abtrocknest, sowie die Akkuaufnahme und die Akkukontakte reinigst – bei letzterem bietet sich gegebenenfalls die Verwendung von Pol-Fett an – kann das allerdings durchaus die E-Bike-Akku-Lebensdauer verlängern!
- Optimale Fahrweise: Auch deine Nutzung hat Einfluss auf den Akku. Wenn du die Tretunterstützung nur dann in Anspruch nimmst, wenn du sie wirklich brauchst, beziehungsweise möglichst die kleinste Unterstützungsstufe nutzt, hast du schon viel dafür getan, die E-Bike-Akku-Lebensdauer aktiv zu verlängern. Auch während des Anfahrens kannst du deinen im Ruhezustand befindlichen Akku unterstützen und schonen, indem du dabei schnellstmöglich in die Pedale trittst.
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E-Bike-Akku-Lebensdauer verlängern: Alle Tipps auf einen Blick
Hier noch einmal kurz zusammengefasst diverse Möglichkeiten, die Lebensdauer deines E-Bike-Akkus zu erhöhen:
- Neue Akkus kalibrieren
- Akkus nicht leerfahren oder voll aufladen (optimaler Ladezustand: 20 – 90 %)
- Ausschließlich Originalladegerät verwenden
- Akkus vor Temperaturen über 25 °C / unter 10 °C schützen
- Akkus vor Nässe bewahren
- Lagerung im Winter in trockener Umgebung über 10 °C, Ladezustand nicht unter 30 % absinken lassen
- Akku bei Komplettreinigung des E-Bikes abnehmen und gesondert mit feuchtem Tuch säubern, anschließend abtrocknen
- Akku vor Transportschäden schützen, bspw. durch Entnahme
- Akkuschonend fahren (kleinstmögliche Unterstützungsstufe, energiesparendes Anfahren)
E-Bike-Akku-Lebensdauer: Was tun, wenn der Akku schwächelt?
Auch wenn du dich noch so sehr bemühst, die Lebensdauer deines E-Bike-Akkus zu verlängern, wird dessen Leistung irgendwann nachlassen: Selbst bestens gepflegte oder nicht genutzte Akkuzellen altern und verlieren pro Jahr etwa vier Prozent ihrer Speicherkapazität. Allerdings bedeutet das nicht, dass der Akku reif für den Sondermüll ist! Häufig kann man ihn einer Verjüngungskur unterziehen lassen, indem verbrauchte Zellen ausgetauscht werden. Das ist oft deutlich günstiger als ein Neukauf, schließlich kann der Preis für einen neuen Akku zwischen 300 und 800 Euro liegen. Außerdem leistest du damit – neben der nachhaltigen Verlängerung deiner E-Bike-Akku-Lebensdauer – einen weiteren großen Beitrag zum Umweltschutz: Einzelne Teile der Akkuzellen wie beispielsweise das Gehäuse werden nicht einfach entsorgt, sondern können weiterverwendet und/oder fachgerecht recycelt werden.