Nahabbildung von Kette und Motor eines E-Bikes.
Diese E-Bike Motoren gibt es 2024 auf dem Markt. (Bild: madiwaso – stock.adobe.com )

E-Bike Motoren im Vergleich: Welcher E-Bike Motor ist der beste?

In diesem Artikel erfährst du alles darüber, was einen guten E-Bike Motor ausmacht und welche Modelle die Besten sind.

  • 19 Min.
  • 11/03/2024 - 09:00
  • Kim von linexo
Inhaltsverzeichnis
  • Auf einen Blick

Eines der wichtigsten Argumente für ein E-Bike ist der elektrische Antrieb. Zwar macht nicht allein der E-Bike Antrieb ein gutes Elektrofahrrad aus. Trotzdem wird kein Thema bei der Anschaffung eines Elektrofahrrads so intensiv beleuchtet. Aber welche E-Bike Motoren sind die besten und warum? Dieser Frage sind wir nachgegangen. Unsere Erkenntnisse möchten wir hier mit dir teilen.

Welche E-Bike Motoren gibt es 2024 auf dem Markt: 

Hersteller von E-Bikes nutzen unterschiedliche Antriebssysteme. Derzeit gibt es drei E-Bike Motoren: Der Nabenmotor als Front- oder Heckmotor und der Mittelmotor, der seinen Platz im Rahmen im Bereich der Kurbel hat.  

Alle drei Motortypen unterscheiden sich in der Stärke der Unterstützung und haben ihre Vor- und Nachteile. Als beste Antriebsart hat sich mittlerweile der Mittelmotor etabliert. Er ist an etwa 90 Prozent aller modernen E-Bikes zu finden. Auch die neuen leisen Motoren sind größtenteils in der Mitte verortet.  

Fakt ist: Jeder E-Bike Antrieb hat durch seine Position Einfluss auf Fahrverhalten, Lautstärke, Leistung und Effizienz. Außerdem werden das Bremsverhalten und die Übersetzung durch den Motorantrieb beeinflusst. Diese Dinge sind bei der Entscheidung für einen der drei E-Bike Motoren zu berücksichtigen.  

Die günstigen Antriebe: E-Bike Frontmotoren 

Der E-Bike Front- oder Vorderradmotor unterstützt dich beim Radeln auf dem E-Bike unabhängig vom jeweiligen Gang. Versteckt in der Vorderachse des E-Bikes fällt dieser Antrieb kaum auf. Das sorgt dafür, dass dein Fahrrad nicht sofort als Elektrofahrrad identifiziert wird. Der günstige Preis dieser E-Bike Motoren macht sie besonders für Einsteiger interessant.  

Weitere Vorteile des Motors am Vorderrad sind: 

  • eine hohe Langlebigkeit bei Motoren von Markenherstellern 
  • mit allen Schaltungsarten kombinierbar 
  • pflegeleicht 
  • ermöglicht Freilauf und Rücktritt 

Lange Zeit war der Frontmotor sehr beliebt, weil er zu E-Bikes mit Nabenschaltung und Rücktritt passte. Seit Mittelmotoren ebenfalls mit dieser Kombination möglich sind, wird der Frontmotor seltener verbaut. Heute findet man ihn fast ausschließlich an Bikes aus dem Baumarkt oder Discounter. Am meisten vertreten ist er unter den günstigen City-E-Bikes für die kurzen Strecken in der Stadt.  

Der größte Nachteil eines Frontmotors ist seine Last am Vorderrad. Das Eigengewicht des Motors belastet die Gabel und hat deutlichen Einfluss auf das Lenkverhalten. Das bedeutet: Du musst dein E-Bike gut im Griff haben. Insbesondere bei Kurven und nasser Fahrbahn besteht die Gefahr des Wegrutschens mit dem Vorderrad.  

Leistungsstarke E-Bike Motoren: Die Heckmotoren 

Beim Heckmotor handelt es sich um einen leistungsstarken Antrieb. Sein Sitz in der Hinterradnabe des E-Bikes sorgt für ein gewohntes Fahrgefühl. Anders als beim Frontmotor, der das Gefühl von gezogen werden vermittelt, bekommst du vom Heckmotor einen kräftigen Rückenschub. Das ist ein Grund, warum diese E-Bike Motoren in leistungsstarken Elektrofahrrädern zu finden sind.  

Ein besonderes Merkmal der kräftigen Motoren ist die Rekuperation (Rückgewinnung). Hierbei wird die beim Bremsvorgang entstehende Bremsenergie in elektrische Energie umgewandelt und in den Akku geleitet. Das sorgt im besten Fall für mehr Akkukapazität (laut Tests zehn Prozent mehr im Straßenverkehr).  

Weitere Vorteile des kraftvollen Motors sind 

  • leise, schnell und kraftvoll 
  • weniger Belastung von Kette und Ritzel 
  • hohe Geschwindigkeiten möglich (für Pedelecs bis zu 45 Kilometer pro Stunde) 

Einer der innovativsten Heckmotoren 2024 ist derzeit der Antrieb von LEMMO mit Dual Hub Modus. Damit lässt sich der Motor mittels Kupplung am Hinterrad komplett vom Bike entkoppeln. Das bedeutet, du fährts nach Lust und Laune entweder mit oder ohne Elektroantrieb mit ein und demselben Rad. Zu finden sind Heckmotoren sowohl bei den urbanen E-Bikes als auch bei elektrischen Trekkingbikes.  

Der Heckmotor hat ebenfalls ein paar Nachteile. Dazu gehören zum Beispiel: 

  • hoher Wartungsaufwand durch Kettenschaltung 
  • schweres Heck 
  • komplizierter Wechsel des Hinterrads 

Außerdem kann sich das Gewicht des E-Bike Antriebs an der Hinterachse schlecht auf die Performance eines E-Mountainbikes (E-MTB) auswirken.  

Anders als bislang behauptet hat Bafang bewiesen, dass sich ein Heckmotor mit einer Nabenschaltung kombinieren lässt. Bereits 2021 stellte das Unternehmen sein innovatives Dual Drive System vor. Dabei handelt es sich um eine Automatik-Nabenschaltung, die mit und ohne elektrischen Antrieb gefahren werden kann.  

Sportliche Allrounder: E-Bike Mittelmotoren 

Der Mittelmotor gehört zu den beliebtesten Antriebsarten beim Elektrofahrrad. Er ist sowohl mit einer Nabenschaltung als auch mit Kettenschaltung kombinierbar. Die unmittelbare Verbindung des Motors mit dem Tretlager sorgt für eine optimale Motorunterstützung. Darum hat der im Rahmen verbaute Antrieb unter den E-Bike Motoren die Nase vorn. Die Gewichtsverteilung ist bei einem Mittelmotor ebenfalls von Vorteil.  

Hinzu kommen: 

  • angenehmes Fahrgefühl 
  • hohe Effizienz durch direkte Kraftübertragung 
  • sparsame Funktionsweise 
  • einfacher Reifenwechsel am Vorder- und Hinterrad 

Die innovativste Entwicklung bei den Herstellern von Mittelmotoren sind die sogenannten Light Motoren. In diesem Bereich haben sich Unternehmen wie Bosch, Fazua, Specialized oder TQ etabliert. Mit Gewichten zwischen 2,65 und 1,89 Kilogramm bringen diese leichten E-Bike Antriebe einiges an Power mit.  

Nachteile der kraftvollen Mittelmotoren sind: 

  • hoher Verschleiß an Kette und Ritzel 
  • hoher Wartungsaufwand 
  • hoher Preis 
  • Nachrüstung in wenigen Fällen möglich, da direkt im Rahmen verbaut 

Mittelmotoren sind die Allrounder unter den E-Bike Motoren und daher in verschiedenen Bikes zu finden. Ihr tiefer Schwerpunkt und das daraus folgende Fahrverhalten machen sie für verschiedenen Gelände tauglich. Darum wird der Mittelmotor sowohl beim City E-Bike als auch bei den E-Trekkingbikes und E-MTBs verbaut.  

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Diese E-Bike Motoren Hersteller haben die Nase vorn. (Bild: Luciano – stock.adobe.com )

Beste E-Bike Motoren Hersteller 

Einige Namen von Top-Herstellern sind bereits bei den Mittelmotoren gefallen. Andere wie Fazua, Shimano, Yamaha oder Brose reihen sich in die Liste der besten E-Bike Motoren Hersteller nahtlos ein. Der Fokus bei der Bewertung leistungsstarker E-Bike Motoren liegt dabei auf: 

  • Drehmoment 
  • Unterstützungsstufen / Fahrmodi 
  • Leistung 
  • Reichweite 
  • Gewicht 
  • Effizienz 

Wer ist der Marktführer bei E-Bike Motoren? 

Mit jeder Generation werden die E-Bike Motoren dynamisch weiterentwickelt. Die vielen unterschiedlichen Motortypen garantieren, dass für jeden das passende Modell dabei ist. Wenn es um Qualität, Performance und innovative Technologien geht, sind einige Unternehmen immer an vorderster Front zu finden. Im Folgenden kommt eine Übersicht der Marktführer bei Pedelec und E-Bike Motoren.  

Bosch 

Eindeutiger Marktführer im Bereich Elektroantriebe für Bikes ist der Automobilzulieferer Bosch. Das Unternehmen hat als Erstes die Bedeutung des E-Bike Marktes erkannt. Bis heute bestimmt Bosch den Standard unter den E-Bike Antrieben. 

Bosch stattet E-Bikes unterschiedlicher Marken und Hersteller mit seinen leistungsstarken Motoren aus. Daraus folgt eine extrem hohe Marktdurchdringung. Kein Wunder, dass sich die meisten Fachhändler und Werkstätten mit Bosch Motoren auskennen. Mit den Pedelec Antrieben Bosch Active Line und Bosch Performance Line deckt der Hersteller alles ab – vom Citybike bis hin zum E-MTB.  

  • Das Bosch E-Bike Motoren Sortiment besteht aus drei Produktlinien mit insgesamt 7 Motoren 
  • Die Active Line mit den Motoren Active Line und Active Line Plus 
  • Die Cargo Line mit den Motoren Cargo Line Cruise und Speed 
  • Die Performance Line mit den Motoren Performance Line Cruise und Speed 
  • Die Performance Line CX in der vierten Generation 
  • Neu: Performance Line SX 

Bosch Active Line 

Die Active Line Antriebe mit weniger Kraft und hoher Reichweite kommen als entspannter Antrieb für City- und Trekkingbikes infrage. Hier hat Bosch den Fokus auf Geräuschoptimierung und das natürliche Fahrgefühl gelegt.  

Bosch Cargo Line 

Die Cargo Line von Bosch ist speziell für E-Cargo Bikes ausgelegt. Sie sorgt bei schweren Lasten für die notwendige kraftvolle Unterstützung. 

Bosch Performance Line und Bosch Performance Line CX 

Für das sportliche Fahren eignen sich eher die Bosch Performance Line Antriebe. Alle Motoren dieser Baureihe arbeiten mit einer Spannung von 36 Volt in einem Leistungsbereich von 250 Watt. Die Bandbreite beim Drehmoment bewegt sich zwischen maximal 63 und 75 Newtonmetern.  

Der größte Unterschied zwischen Bosch und den anderen E-Bike Motoren Herstellern ist das geschlossene System: Das „Bosch E-Bike Systems”.  

Das bedeutet: E-Bike Motoren von Bosch sind ausschließlich mit hauseigenen Akkus und Displays kompatibel. Andere Hersteller legen mehr Wert auf ein offenes System. Dadurch können Komponenten unterschiedlicher Marken frei miteinander kombiniert werden.  

Fazua 

Das Münchner Unternehmen Fazua entwickelt verschiedene Komponenten für den E-Bike Markt. Dazu gehört unter anderem der Evuation Antrieb für E-Bikes. Ihm wird nachgesagt, dass er das Fahrgefühl eines Bikes ohne Motor vermittelt. Und das ist das erklärte Ziel des Herstellers. Fazua möchte E-Bikes wie klassische Fahrräder aussehen lassen. Dafür sorgt der Hersteller mit leichten und gut integrierten Antriebssystemen.  

E-Bikes mit Fazua Antrieb sind sowohl in der Kategorie Rennrad oder Gravel Bike als auch bei den E-Citybikes vertreten. Darunter befinden sich bekannte E-Bike Marken wie Riese & Müller, Haibike oder Bergamont. Der Fazua Motor lässt sich übrigens zu- oder abschalten, ganz wie es dir beliebt. Im sportlichen Segment stellt er aus diesem Grund eine gute Alternative zum klassischen E-Bike dar.  

Shimano 

Das japanische Unternehmen Shimano ist kaum jemandem unbekannt. Neben E-Bike Motoren entwickelt der Hersteller viele weitere Komponenten für Elektro-Bikes und herkömmliche Fahrräder. Zur Produktpalette von Shimano zählen Akkus, Displays, Bremsen und Schaltungen

Die neuesten leistungsstarken Motoren von Shimano zeichnen sich durch ein geringes Gewicht und eine reduzierte Geräuschentwicklung aus. Der Hersteller stattet E-Bike Modelle wie City- und Trekkingbikes, E-MTBs oder Cargo E-Bikes mit seinen E-Bike Motoren aus. Darunter befinden sich Marken wie Pegasus, Kalkhoff, Falter oder Muli.  

Brose 

Brose – ein Automobilzulieferer aus Berlin – ist ebenfalls ein Fahrradspezialist. Dieser setzt ausschließlich auf Mittelmotoren. Brose stützt sich dabei auf 115 Jahre Ingenieurserfahrung aus der Automobilindustrie. Der Hersteller steht mit seinen E-Bike Motoren für eine bis ins Detail durchdachte Technik. Auch Brose hält sein System offen für die Komponenten anderer Hersteller.  

Brose E-Bike Motoren zeichnen sich durch eine geringe Geräusch- und Vibrationsentwicklung aus. Das sorgt für ein natürlich harmonisches Fahrgefühl auf dem Bike. Alle Brose E-Bike Motoren weisen eine Nennleistung von 250 Watt auf und bewegen sich beim Drehmoment zwischen 50 und 90 Newtonmetern.  

Nicht umsonst setzen bekannte Hersteller von E-Bikes wie Rotwild, My Esel oder Hercules auf den Brose Antrieb. Seine gute Performance macht ihn sowohl für E-Cargobikes als auch für Citybikes und E-MTBs attraktiv.  

Yamaha 

Yamaha – ein japanischer Hersteller – darf in dieser Aufzählung nicht fehlen. Das Unternehmen produziert bereits seit 1990 E-Bike Motoren. Die neueste Generation der Yamaha Antriebe nennt sich PW-Serie. PW steht in diesem Fall für Power. 

Passend dazu gibt es vom Hersteller zahlreiche Akku Modelle. Das Einsatzgebiet der Yamaha Antriebe erstreckt sich von Rennsport E-Bikes über Trekking und City E-Bikes bis hin zu E-Mountainbikes. Dabei arbeitet Yamaha mit nennenswerten Markenherstellern wie Haibike, Babboe oder R Raymon zusammen.  

TQ 

Die TQ Systems GmbH, ebenfalls ein deutsches Unternehmen, steht mit ihrem Namen für Technologie und Qualität. Im Bereich E-Bike stellt die GmbH seit mehr als zehn Jahren Antriebssysteme her. Immer mit der Intention, bahnbrechende Technologien zu entwickeln. Dafür nutzt der E-Bike Motoren Hersteller seine Erfahrungen aus der Luft- und Raumfahrt, der Robotik und dem Elektronikdesign.  

TQ möchte nach eigenen Aussagen revolutionäre Systeme produzieren. Damit sollen E-Bikes sich wie ein analoges Bike anfühlen, fahren und so aussehen. Und das scheint immer besser zu gelingen. So ist TQ beispielsweise der Entwickler des momentan stärksten Mittelmotors am Markt.  

Der TQ HPR 120S verfügt über ein maximales Drehmoment von sage und schreibe 120 Newtonmetern und 920 Watt Maximalleistung. Kein Wunder, dass Marken wie Simplon, Scott oder Rotwild gerne mit TQ zusammenarbeiten.  

Specialized 

Specialized ist ein US-amerikanisches Unternehmen. Es gehört zu den wenigen E-Bike Herstellern, die die Motorkonfiguration selbst in die Hand nehmen. Zusätzlich werden weitere E-Bike Komponenten im eigenen Haus entwickelt. Damit überlässt der Hersteller nichts dem Zufall. 

Für seine E-MTB Motoren verwendet Specialized als Basis die Antriebe von Brose. Die Brose Hardware optimiert das Unternehmen mit seiner eigenen Software. Im Inneren sind die Motoren anstatt einer Kette mit Riemen ausgestattet. Das sorgt für ein geräuscharmes Arbeiten der Antriebe, die kaum Vibrationen erzeugen. Die E-Bike Motoren für den MTB-Bereich gewährleisten eine harmonische Unterstützung. Dafür verantwortlich ist ein komplexer Algorithmus. Dieser nutzt Daten wie Trittfrequenz, Geschwindigkeit und weitere Faktoren, um das System zu optimieren. 

Neueste Technologien bei E-Bike Motoren 2024 

Wenn es um die Neuheiten für das Jahr 2024 geht, spielen alle bereits genannten Hersteller eine wichtige Rolle. Die Innovationen für dieses E-Bike Jahr bringen einige Überraschungen mit sich.  

Fazua Ride 60 

Fazua zählt mittlerweile zu den Top-Favoriten unter den E-Bike Motoren Herstellern. Der neue Fazua Ride 60 ist kraftvoll, kompakt, leicht und leise. Damit folgt Fazua dem Trend der Light-Motoren für E-MTBs.  

Der Hersteller hat Tretlagergetriebe, Antriebseinheit und auswechselbare Batterie unauffällig ins Bike integriert. Mit nur einem Handgriff lässt sich das 4,2 Kilogramm leichte Antriebssystem (Motor, Elektronik und Akku) aus dem Unterrohr entfernen. Für sein minimales Gewicht von 1,96 Kilogramm leistet der Motor mit einem Drehmoment von maximal 60 Newtonmetern einiges. Die maximale Leistung liegt bei über 450 Watt. 

Pinion MGU 

Pinion begeistert in diesem Jahr mit einer revolutionären Motor-Getriebe-Einheit: Die Motor-Getriebe-Unit MGU E1.12 vereint Motor und Getriebe in einer Baugruppe. Die Einheit von 12-fach Schaltgetriebe und E-Bike Motor ähnelt in der Bauweise der klassischen Form eines Mittelmotors. Wenn man bedenkt, dass das Gewicht für die Schaltung wegfällt, sind die 4.112 Gramm der MGU kein Thema. 

Das maximale Drehmoment von 85 Newtonmetern und 600 Watt Maximalleistung sprechen für sich. Die perfekte Kombination von Motor und Schaltung macht bei der Pinion eine automatische Schaltfunktion möglich. Tatsächlich scheint die Motor-Getriebe-Einheit die Systemintegration auf ein neues Level zu heben. Zu finden ist die Pinion MGU 2024 beispielsweise im Simplon im Rapcon Pmax Pinion. Mehr dazu erfährst du in unserem Beitrag: Simplon E-Bikes Modellneuheiten 2024 

Bosch Performance Line SX 

Speziell für die Kategorien Light E-MTB und E-Gravel wurde der Bosch Performance Line SX entwickelt. Für eine kraftvolle Unterstützung bei sportlichen Einsätzen sorgen bis zu 600 Watt Leistungspeak und ein Drehmoment von maximal 55 Newtonmetern. Mit knapp zwei Kilogramm Gewicht ist der Bosch Performance Line SX der leichteste Mittelmotor aus dem Hause Bosch.  

Ein weiteres Highlight dieses Light Motors ist der bis zu 50 Prozent geringere Tretwiderstand gegenüber dem Bosch Performance Line CX Antrieb. Hinzu kommt ein neu integrierter Sprint-Modus. Dieser sorgt bei steigender Trittfrequenz für einen ordentlichen Schuss mehr Fahrdynamik.  

Brose Drive³ Peak 

Das neue Brose Drive System ist ein Komplettpaket aus Motor und Akku mit Display. Bei dem Brose Drive³ Peak handelt es sich um ein 48 Volt System mit einem maximalen Drehmoment von 95 Newtonmetern. Hinzu kommen 600 Watt Spitzenleistung. 

Das künftige Flaggschiff der Brose Antriebs-Familie verfügt über ein geringes Gewicht von 2,9 Kilogramm. Trotz des gleichen Gewichts wie beim Vorgänger Brose Drive S Mag leistet dieser Motor im direkten Vergleich deutlich mehr.  

Gekoppelt wird das Leichtgewicht mit dem speziell für das 48V-System entwickelten Akku mit 814 Wattstunden (leistungsstärkste Version). Damit sollen laut Brose Reichweiten von bis zu 170 Kilometern möglich sein. Mehr zum Brose Drive³ Peak erfährst du in unserem Beitrag: Der neue Brose E-Bike Motor Drive³ Peak im Test  

Yamaha PW-XM & PW C2 

Für 2024 watet Yamaha gleich mit zwei revolutionären Überraschungen im Bereich E-Bike Motoren auf. Zum einen mischt das Unternehmen mit dem Light Motor Yamaha PW-XM im Magnesiumgehäuse die Kategorie E-MTB auf. Zum anderen überrascht der Hersteller mit dem Allrounder Yamaha PW C2 die Fans des Pendelns und Freizeitradelns.  

Der Yamaha PW-XM überzeugt durch sein gutes Gewicht-Leistungs-Verhältnis. Hier sorgen 2,6 Kilogramm E-Bike Motor in Gusstechnik für ein Drehmoment von 85 Newtonmetern und 250 Watt Nennleistung. Den Motor zeichnen zusätzlich ein verbessertes Wärmemanagement sowie eine hochwertige Optik und Haptik aus. Ein Vorteil ist die Kompatibilität des E-Bike Motors mit den Baureihen Yamaha PW-X3 Motor und PW S2. Das macht ein einziges Rahmendesign für drei verschiedene E-Bike Motoren möglich.  

Yamaha PW C2 ist die zweite Neuheit im Yamaha E-Bike Jahr 2024. Mit einem Gewicht von drei Kilogramm fällt dieser etwas schwerer aus als sein Kollege. Für den Pendel- und Freizeitbereich ist der PW C2 mit einem maximalen Drehmoment von 55 Newtonmetern bestens geeignet. Der Clou bei diesem Yamaha Motor ist der automatische Modus. Dieser garantiert bei Bedarf das perfekte Maß an Motorunterstützung. Ein weiterer Pluspunkt ist seine Kompatibilität mit allen Yamaha Akkus und Displays.  

Shimano Steps EP801 

Shimano E-Bike Motoren gehören mit zu den besten Motoren auf dem Markt. Der Hersteller reiht sich mit dem E-Bike Motor EP801 in die Riege der Light Motoren ein. Dabei liegt der Fokus mit dem Nachfolgemodell des EP8 auf Connectivity-Features.  

Die Kombination aus mehr Leistung und weniger Gewicht ist in zahlreichen E-MTBs zu finden. Das Kraftpaket verfügt über ein maximales Drehmoment von 85 Nm, gepaart mit 250 Watt Nennleistung.  

Der Mittelmotor sitzt im Herzen des voll integrierten DEORE XT Di2 E-MTB Systems. Hier sorgt er für perfekte Tretunterstützung. Für den EP801 hat der Hersteller die komplette Elektrik neu ausgerichtet. Die maximale Leistung steigt von 500 auf 600 Watt. Mit einem Leichtgewicht von 2,7 Kilogramm gehört dieser E-Bike Motor zu den derzeit leichtesten Full-Power-Motoren auf dem Markt. 

TQ-HPR 50 

Wenn es um unauffälliges Integrieren eines E-Bike Motors geht, hat TQ die Nase vorn. Beim TQ HPR 50 handelt es sich um einen der kleinsten Minimal-Assist-Motoren überhaupt. Im Bike ist er kaum als Motor zu erkennen. Der TQ-HPR 50 stellt ein Drehmoment von 50 Newtonmetern und eine Leistung von bis zu 300 Watt zur Verfügung.  

Kaum größer als eine Faust verbirgt der Motor in seinem Inneren ein Harmonic-Pin-Ring-Getriebe. Dies macht die speziell minimalistische Bauform dieses Antriebs erst möglich. Die runde Form sorgt für Vorteile. Der Motor lässt sich perfekt in einen E-Bike Rahmen integrieren. Zusätzlich bekommt der Akku mehr Platz und eine tiefere Position im Rahmen. Das sorgt für den perfekten Schwerpunkt.  

Ausgestattet ist der TQ-HPR 50 mit den drei Unterstützungsstufen Eco, Mid und High. Selbst im High-Modus sorgt der Antrieb in der Standardeinstellung für ein sehr natürliches Fahrgefühl. Das vermittelt fast schon ein analoges MTB-Feeling. Von den Radelnden wird mehr Eigenleistung verlangt. Trotzdem unterstützt er Fitness-Fans bei extremen Anstiegen ausreichend.  

Specialized SL 1.2 

Minimalistisch und dennoch kraftvoll soll er sein, der Specialized SL 1.2 E-Bike Motor. Mit geringer Geräuschentwicklung und mehr Drehmoment scheint er deutlich besser zu performen als sein Vorgänger. Laufruhig liefert der Motor maximale 50 Newtonmeter Drehmoment sowie 320 Watt Leistung. Und das bei einem Gewicht von 1,95 Kilogramm. Damit gehört auch er in die Minimal-Assist Kategorie wie die Light Motoren von Bosch und Fazua. Bei Specialized gibt es Motor und Akku aus einer Hand. Damit ist zumindest die Servicefrage gleich geklärt.  

Wie alle Specialized E-Bike Motoren verfügt der SL 1.2 über die drei Unterstützungsstufen Eco, Trail und Turbo. Mit der Micro-Tune-Funktion lässt sich die Motorunterstützung per Klick aktivieren und in 10%-Schritten fein justieren. Überzeugend ist der SL 1.2 im E-Bike Motoren Test durch das natürliche Fahrgefühl. Zwar kann er nicht mit der Power der stärksten Minimal-Assist-Motoren mithalten. Dennoch bietet Specialized mit dem SL 1.2 in Verbindung mit Remote, Display und Connectivity ein überzeugendes Gesamtpaket.  

Mit Bosch Motoren werden jedes Jahr über 3 Millionen Kilometer alleine in Deutschland zurückgelegt. (Bild: © Bosch eBike Systems )

Welcher Motor ist der Beste bei E-Bikes? 

Gibt es ihn überhaupt – den einen „besten“ E-Bike Motor? Wir glauben das nicht. Allerdings bietet der Markt verschiedene E-Bike Antriebe mit guten Kriterien. Auch wenn die Formen und Eigenschaften von Hersteller zu Hersteller variieren, leicht sind die neuesten Modelle fast alle.  

Welcher davon der beste E-Bike Motor ist, hängt von deinen Erwartungen und Ansprüchen ab. In der folgenden Tabelle findest du alle wichtigen Eckdaten gegenübergestellt. Die Wahl des für dich richtigen und besten E-Bike Motors überlassen wir dir. 

Antrieb Fazua Ride 60  Pinion MGU  Bosch Performance Line SX  Brose Drive3 Peak  Yamaha PW-XM   Shimano Steps EP801  TQ-HPR 50  Specialized SL 1.2

Drehmoment 

60Nm 

85Nm 

55Nm 

95Nm 

85Nm 

85Nm 

50Nm 

50Nm 

Gewicht 

1,96kg 

4,1kg 

2,0kg 

2,9kg 

2,6kg 

2,7kg

1,85kg 

 

maximale Leistung 

450Watt 

600Watt 

600Watt 

600Watt 

600Watt 

600Watt 

300Watt 

320Watt 

Assist-Modi 

Geschwindigkeit 

25km/h 

25km/h 

25km/h 

25km/h 

25km/h 

25km/h 

25km/h 

25km/h 

E-Bike Motoren im Test: Welcher Motor bringt die größte Reichweite? 

Im direkten Vergleich zeigen E-Bike Motoren große Unterschiede. Das Verbrauchermagazin K-Tipp testete Antriebe von Bosch, Brose, Yamaha, Shimano und Bafang. Diese Motoren sind häufig in Trekking E-Bikes und E-MTBs verbaut.  

Beim Test erzielte der Motor von Bosch gute Ergebnisse. In diesem Fall ging es um den Bosch Performance Line CX. Ein wenig mehr überzeugen konnte nur der Yamaha PW-X, der sich beispielsweise im Haibike N Duro befindet. In Verbindung mit dem 500 Wattstunden Akku erzielte der Yamaha Antrieb die größte Reichweite. Im flachen Gelände schaffte er 200 Kilometer mit einer Akkuladung. Der Bosch Motor musste bei gleichen Bedingungen schon nach 90 Kilometern die Segel streichen. 

Wie viele Kilometer mit den E-Bike Akkus zu erreichen sind, ist je nach Hersteller und Antrieb unterschiedlich. Hinzu kommen weitere Faktoren, die die Reichweite beeinflussen: 

  • Temperatur 
  • Untergrund 
  • Eigenleistung des Radelnden 
  • gewählte Unterstützungsstufe 

Pauschale Angaben zur Reichweite von E-Bike Motoren sind daher kritisch zu betrachten. 

Bei Stiftung Warentest zeigte sich, dass die gleichen E-Bike Motoren in unterschiedlichen Bikes verschiedene Ergebnisse hervorbrachten. Das liegt unter anderem daran, dass jedes E-Bike die Kraft des Motors anders umsetzt. Hinzu kommt, dass die meisten Hersteller die Steuerung der Antriebe anpassen. Zum Beispiel durch die Dosierung der Unterstützungsstufen. Ein Reichweitenvergleich ist damit schwer möglich.  

Hier ein kleines Beispiel des Shimano EP8 mit verschiedenen E-MTB Modellen. 

  • Shimano EP8, 375 Wh: 1285 Höhenmeter (Rotwild)  
  • Shimano EP8, 504 Wh: 1583 Höhenmeter (Storck)  
  • Shimano EP8, 720 Wh: 2096 Höhenmeter (Canyon)  

Beim Kauf eines E-Bikes kommt es nicht allein auf den E-Bike Motor, sondern auf das Gesamtpaket an. Es gilt außerdem zu bedenken, dass ein starker Motor in der Regel mehr Gewicht aufweist. Damit wird das Bike schwerer. Der Motor muss mehr arbeiten und verbraucht eine größere Menge Energie. Das geht zulasten des Akkus. Leichtere Motoren wie die Minimal-Assist Antriebe sind in Verbindung mit einem leistungsstarken Akku eine Überlegung wert. Insbesondere, wenn es um die Reichweite geht. 

Welcher E-Bike Motor macht am wenigsten Probleme? 

Mittelmotoren von Markenherstellern für Pedelecs und E-Bikes zeichnen sich in den meisten Fällen durch eine hohe Laufleistung aus. Bei guter Pflege und Wartung ist es möglich, zwischen 10.000 und 20.000 Kilometer ohne Probleme zu erreichen.  

Bei den Mittelmotoren von Markenherstellern kannst du von fünf bis zehn Jahren Nutzungsdauer ausgehen. Voraussetzung ist natürlich ein entsprechender Service inkl. Updates durch die Hersteller.  

Welcher E-Bike Motor hält am längsten? 

Die Hersteller bieten eine ganze Reihe hochqualitativer E-Bike Motoren an. Welcher davon am längsten hält, hängt nicht nur von diesen Unternehmen ab. Auch der Umgang mit dem E-Bike sowie Pflege und Wartung spielen eine wichtige Rolle für deren Funktion und Haltbarkeit.  

In unserem Fahrrad- und E-Bike Report 2023 haben wir Ursachen und Risiken für Schäden am Fahrrad und E-Bike ausgewertet. Insbesondere der Blick auf die Schadensverteilung der essenziellen Komponenten eines Elektrofahrrads war interessant. Dabei wurden auch die E-Bike Motoren unter die Lupe genommen. 

Auf Basis der wenigen Nennungen schneiden der Bosch Performance Line Antrieb sowie der Yamaha PW-ST Motor sehr gut ab. Im Mittelfeld finden sich die Aggregate von Shimano. Mit einer Störhäufigkeit von mehr als 40 Prozent sind Antriebe von Brose (Drive S Mag) und Shimano Steps 6100 aufgefallen.  

Bei der Wahl des richtigen E-Bike Motors dürfen neben Leistung und Performance auch diese Zahlen eine Rolle spielen.  

Wie viel Watt sollte ein guter E-Bike Motor haben? 

Die geltenden Bestimmungen für Pedelecs in Deutschland definieren 250 Watt als maximal zulässige Dauerunterstützung durch den E-Bike Motor. Fast alle Motoren erreichen diesen Wert. Wenn kurze Leistungsspitzen darüber liegen, ist das durchaus erlaubt. Bedeutend sind diese vor allem für Mountainbikes. Nur so können die E-MTBs in unwegsamem Gelände ausreichend schnell beschleunigen. Dabei ist zu bedenken, dass mit derartigen Leistungsspitzen der Akku schneller an Kapazität verliert. Das hat einen negativen Einfluss auf die Reichweite.  

Eine allgemeingültige Antwort auf die Frage nach der besten Wattzahl ist nahezu unmöglich. Die Vielzahl der Faktoren, welche Einfluss auf die Wahl der Wattzahl haben, sind zu vielfältig. Ein paar allgemeine Richtlinien als Orientierungshilfe können wir Ihnen dennoch an die Hand geben.  

Tipp 1: 

Suchst du ein einfaches E-Bike für kurze Pendelfahrten in der Stadt, wird dir ein Modell mit geringerer Wattzahl ausreichen. Hier liegt der Fokus eher auf dem E-Bike Gewicht. Dafür sind die Light Motoren durchaus zu empfehlen. 

Tipp 2: 

Benötigst du ein E-Bike zum Transport von Lasten, sind mehr Watt von Vorteil.  

Tipp 3: 

E-Rennräder benötigen mehr Watt als ein City-E-Bike, da sie auf Geschwindigkeit ausgelegt sind. Allerdings muss das Gewicht beachtet werden. In diesem Sport zählt jedes nicht vorhandene Gramm. Das spricht für die Light Antriebe. 

Tipp 4: 

Je höher das eigene Körpergewicht ausfällt, desto mehr Watt wird benötigt.  

Tipp 5: 

Je unwegsamer und steiler das Gelände, auf dem du regelmäßig fährst, desto mehr Watt sollte der Antrieb aufweisen. 

Tipp 6: 

Bist du Fahranfänger oder Fahranfängerin, wird ein E-Bike Motor mit 200–300 Watt ausreichen. Damit kannst du dich gut an die Unterstützung durch den Motor gewöhnen.  

Tipp 7: 

Alle fortgeschrittenen Radelnden sind wahrscheinlich glücklicher mit 300 bis 400 Watt Motorleistung. 

Tipp 8: 

Langjährige und erfahrene Biker und Bikerinnen werden sich mit 400 bis 500 Watt Antrieben am wohlsten fühlen. 

Bei der Vielzahl der Motoren auf dem Markt fällt es dir sicher leicht, ein passendes Modell zu finden.  

Achte dabei nicht nur auf die Leistung, sondern auch auf das Drehmoment des Motors. Das Drehmoment ist aussagekräftig in Bezug auf die Kraft eines Antriebs. Je höher es ausfällt, desto kraftvoller fährt das Elektrofahrrad. Mit einem hohen Drehmoment beschleunigt es besser und zieht mehr.  

Fazit 

Den einen “besten E-Bike Motor” wird es auch im Jahr 2024 nicht geben. Allerdings heben sich die hier genannten Hersteller von E-Bike Motoren deutlich von der Konkurrenz ab. Auch wenn der E-Bike Motor das Herzstück des E-Bikes darstellt, solltest du beim E-Bike Kauf auf weitere Kriterien achten. Der wichtigste Faktor wäre, dass das E-Bike zu dir und deinen Anforderungen passt.  

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