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Fahrradklau – wo landen die gestohlenen Räder?
Eine Studie aus Amsterdam enthüllt: Viele gestohlene Räder werden nach dem Fahrradklau wiedergefunden, wo es niemand erwartet. Jetzt informieren!
- Auf einen Blick
Traurige Realität im Fahrradland Österreich: Tag für Tag werden um die 48 Räder geklaut, was den Fahrraddiebstahl zu einem Alltagsvergehen macht, mit dem leider zu rechnen ist. Doch wohin verschwinden die gestohlenen Zweiräder? Eine Studie aus der europäischen Fahrradhochburg Amsterdam liefert überraschende Hintergründe, an welchen Orten dort Räder nach dem Fahrraddiebstahl wiedergefunden wurden. Dazu liefern wir dir aktuelle Zahlen zur Fahrradklau-Statistik der österreichischen Verkehrsexperten.
Fahrraddiebstahl: Was die Statistik sagt
Für das Jahr 2021 vermeldete der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) die stolze Zahl von sieben Millionen Fahrrädern zwischen Bodensee und Neusiedler See. Allein in dem genannten Jahr wurden 490.000 Räder neu gekauft. Zumindest nach der Statistik dürften nun rund 80 Prozent der österreichischen Haushalte über mindestens ein Rad verfügen, was das Fahrrad nach dem Auto (7,2 Millionen Kfz) zum Verkehrsmittel mit dem zweitgrößten Bestand macht. Und doch gibt es weiterhin viel zu viele Langfinger. Wie der VCÖ ebenfalls ermittelt hat, sank zwar 2021 die Zahl der Fahrraddiebstähle auf „den niedrigsten Wert im 21. Jahrhundert“ – doch entwendeten Diebe auch jetzt noch beachtliche 17.595 Räder mit und ohne Versicherung. Dies wäre der komplette Radbestand einer Kleinstadt wie Braunau am Inn oder Ansfelden. Wie in anderen europäischen Ländern wird sicher der Trend zum Homeoffice während der Corona-Krise den einen oder anderen Fahrraddiebstahl verhindert haben. Denn in Lockdown-Zeiten standen viele Räder ungenutzt und gut gesichert in Kellerräumen. Auch machten sich, wie der Verkehrsclub hervorhebt, die bessere Sicherung der Fahrräder und eine Zunahme der Stellplätze positiv bemerkbar.
Die meisten Räder gehen verloren
Der Fahrradklau ist in Österreich vor allem ein Problem der Städte: Zwei Drittel der Fahrraddiebstähle wurden und werden in den Landeshauptstädten verübt. Auf einem unrühmlichen ersten Platz liegt Wien mit 7.504 Diebstählen. In deutlichem Abstand folgen Graz (1.105) und Salzburg (896). Diese Rangfolge kehrt sich aber um, wenn man die Bike-Diebstähle im Verhältnis zur Einwohnerzahl betrachtet. Dann führt Salzburg mit 58 gestohlen gemeldeten Rädern pro 10.000 Einwohnern. In Innsbruck sind es 46 einschlägige Delikte und in Wien 39. Übrigens wechselten 2021 allein im Bezirk Wien-Leopoldstadt 750 Fahrräder auf kriminelle Weise die Besitzer. Von den entwendeten Zweirädern konnten immerhin 1.630 aufgespürt und wieder zurückgegeben werden. Die Aufklärungsquote ist damit leicht gestiegen und liegt bei neun Prozent, was bedeutet, dass über 90 Prozent der gestohlenen Fahrräder für immer verschwinden.
Fahrradklau – eine akademische Spurensuche
Wo aber landen die geklauten Räder? Die Marktdurchsättigung bei Fahrrädern und die Preisorientierung beim Fahrraddiebstahl machen es wahrscheinlich, dass das Diebesgut weniger für den Eigenbedarf als für den Weiterverkauf auf dem Second-Hand-Fahrradmarkt bestimmt ist. Licht ins Dunkel der verschwunden Fahrräder bringt nun eine Studie aus den Niederlanden. Amsterdam gilt als eine der fahrradfreundlichsten Städte der Welt. Die rund 820.000 Einwohner sind mit etwa 850.000 Fahrrädern ausgestattet, was vielleicht nur Deutsche erstaunt, die bei Amsterdam zuerst an die vielen Wasserwege (Grachten) der Stadt denken. Die traditionelle Liebe ihrer Bewohnenden zum Drahtesel schenkt uns aber auch wertvolle Informationen über die Themen Fahrrad und Diebstahl. Eine Forschergruppe des Massachusetts Institute of Technology (MIT) hat sich gemeinsam mit dem Amsterdam Institute for Advanced Metropolitan Solutions auf die Spuren der Diebe begeben, die jährlich bis zu 28.500 Fahrraddiebstähle begehen. Wer nun glaubt, die Diebesware landet nach dem Fahrradklau auf einem Laster mit Kurs ins Nirgendwo, wird überrascht sein!
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Räder nach Fahrraddiebstahl wiedergefunden
Unter Berücksichtigung streng wissenschaftlicher Kriterien versahen die Forscher 100 Fahrräder in Amsterdam mit mobilen Trackern und verfolgten deren Bewegung über ein halbes Jahr. Bei einigen von ihnen ließ der Fahrradklau nicht lange auf sich warten. Und siehe da – die Mehrzahl dieser Räder konnten nach dem Fahrraddiebstahl wiedergefunden und eindeutig geortet werden: und zwar in der Nachbarschaft ihrer früheren Eigentümer. Die Amsterdamer Diebe machten sich nicht einmal die Mühe, weitab vom Schauplatz ihrer Schandtat nach neuer Käuferschaft zu suchen, sondern boten sie dreist im gleichen Viertel zum Verkauf an. Ein erstaunter Datenwissenschaftler vom MIT gegenüber den Medien: „Wenn sie gestohlen und verkauft werden, benutzt der neue Besitzer das Fahrrad in denselben Gebieten wie zuvor der rechtmäßige. Wahrscheinlich ohne zu wissen, dass es gestohlen wurde.“
Verführung zum Fahrraddiebstahl
Das Forscherteam hatte die mit Sendern versehenen Räder an öffentlichen Plätzen und ohne sie zu schützen abgestellt. Innerhalb eines halben Jahres wurden denn auch 70 präparierte Fahrräder geklaut! Anschließend war gut auf dem Tracking-Monitor zu beobachten, wie ein Teil des Diebesguts in einschlägigen Läden für Gebrauchträder landete, darunter typischen Schwarzmarkt-Locations. Besonders verblüffend: 22 gestohlene Räder waren anschließend auf fast identischen Routen unterwegs wie mit ihren Vorbesitzern. Eigentlich hatte die Studie lediglich aussagekräftige Informationen über den Sinn von Trackingsystemen zur Nachverfolgung liefern sollen. So lieferte sie auch spannende Erkenntnisse über Rädern, die nach dem Fahrraddiebstahl gleich nebenan wiedergefunden wurden. Für die Polizei war das Experiment weniger befriedigend, wurden doch die Räder, nicht aber die Diebe lokalisiert. Die Ergebnisse der Studie sind in der Fachzeitschrift Plos One nachzulesen.
Was tun gegen Fahrraddiebstahl?
Sicher würde es dich nicht gerade mit Genugtuung erfüllen, wenn dein gestohlenes Rad später einmal flott durch die Nachbarschaft kreuzt – unerkannt. Vor einem Fahrradklau kannst du dein Rad mit diversen Maßnahmen schützen, etwa mit einem sicheren Fahrradschloss oder der Nutzung einer Fahrradcodierung. Ist es doch passiert, solltest du den Fahrraddiebstahl bei der Polizei melden. Dann ist es hilfreich, alle relevanten Daten zum Rad zur Hand zu haben. Zum Beispiel kannst du mit der linexo App Informationen, wie Rahmennummer und Co, mobil mit sich führen.
Neben Vorsichts- und Sicherungsmaßnahmen, solltest du mit Blick auf den dennoch möglichen Diebstahlfall beachten: Zwar ist dein Fahrrad beim Diebstahl über die Hausratsversicherung geschützt, jedoch gibt es bestimmte Voraussetzungen, Ausnahmen und Sonderregelungen, die das Abschließen einer zusätzlichen Fahrradversicherung ratsam erscheinen lassen. Linexo informiert dich gern über deren Vorzüge.