Schnelles Rad fährt auf Straße
Alles über das eRockit – das schnellste Fahrrad der Welt (Bild: Артур Ничипоренко – stock adobe.com )

Alles über das eRockit – das schnellste Fahrrad der Welt

Ein E-Bike, das fast 100 km/h schnell ist? Lies, was dieses Renn-Pedelec auszeichnet, wie teuer es ist und welche Anforderungen es stellt.

  • 5 Min.
  • 07/09/2023 - 09:07
  • David von linexo
  • Auf einen Blick

„Das absolute Upgrade eines Fahrrades. Ein einzigartiges, Pedal gesteuertes Elektromotorrad. Deine Kraft um ein über 50-Faches multipliziert“, so liest sich die vollmundige Ankündigung eines erstaunlichen Bikes, das auf den Namen eRockit hört und das schnellste Fahrrad der Welt ist. Um die 90 km/h bringt das rasante E-Bike aus Brandenburg auf die Straße. Wie das technisch möglich ist, was das brandneue eRockit so besonders macht und ob es sich dabei überhaupt noch um ein Fahrrad handelt, kannst du gleich hier nachlesen.

Was das schnellste Fahrrad der Welt auf dem Tacho hat

Der Schnelligkeit eines Fahrrads sind natürliche Grenzen gesetzt. Möchte man meinen. Mit Muskelkraft angetriebene Bikes sind im Durchschnitt mit 10 bis 25 km/h unterwegs. Die hoch trainierten Radprofis bei der Tour de France kommen im Schnitt auf 41 km/h. Und geht es mal bergab, können sie durchaus 100 Sachen drauf haben. Das ist aber die Ausnahme und ohnehin die Wirkung des Gefälles. Bei E-Bikes hilft der Motor nach. Die meisten sind mit Motorunterstützung bis zu 25 km/h schnell. Sie können ohne besondere Auflagen durch die StVO gefahren werden. Sogenannte S-Pedelecs, die mit Motor und Tretarbeit bis zu 45 km/h auf die Straße bringen, erfordern hingegen eine Zulassung in Deutschland mit Betriebserlaubnis, ein Versicherungskennzeichen und einen Führerschein der Klasse AM oder höher. So viel zu dem rechtlichen Rahmen, aus dem die Rakete unter den E-Bikes hinausschießt: das schnellste Fahrrad der Welt eRockit, das mit rund 90 km/h so schnell wie ein 125er Moped dahinjagt – unter Einsatz des Motors und der Pedalkraft wohlgemerkt!

Das eRockit ist eine Kreuzung aus E-Bike und Mofa

Es wird als besonderes Fahrrad vermarktet, gilt aber streng genommen als Elektromotorrad bzw. Leichtkraftrad der Fahrzeugklasse L3e. Man kann das eRockit als Hybrid bezeichnen, bei dem die Grenzen zwischen E-Bike und Motorrad verwischt sind. Um es zu fahren, ist ein Führerschein der Klasse A (A1 oder A2), eine Pkw-Führerscheinerweiterung B196 oder ein vor April 1980 ausgestellter Pkw Führerschein (Klasse 3) nötig. Das Gefährt erfordert außerdem eine Kfz-Haftpflichtversicherung und ein Kennzeichnen. Das eRockit darf mit Helmpflicht auf allen öffentlichen Straßen und sogar auf Autobahnen rollen, nicht aber auf Radwegen. Ganz schön speziell für ein Fahrrad, wirst du denken. Und genauso speziell mutet dieses Turbo-E-Bike, das der brandenburgische Hersteller eRockit ab dem Frühjahr 2023 zunächst in einer limitierten Stückzahl von 100 ausliefert, auch optisch an.

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Wer wird das schnellste Fahrrad der Welt fahren? (Bild: David.Sch – stock adobe.com )

Wer wird das schnellste Fahrrad der Welt fahren?


Optisch versprüht das eRockit einen exaltierten Charme aus Retro-Chic und zeitgenössischen Designmerkmalen. Auffällig ist der große, schwarze Mittelteil mit dem Namenszug, gegen den die beiden kleinen Räder so gar nicht fahrradmäßig wirken. Wäre da nicht die überraschend wirkende Pedalkonstruktion.

Der Hubraum beträgt 125 Kubikzentimeter. Das stürmische Zweirad bringt es im Dauereinsatz auf fünf, bei vollem Zahn auf 16 Kilowatt (21,7 PS). Tritt man kräftig in die Pedale, lassen sich aus dem bürstenlosen Permanentmagnet-Synchronmotor 89 km/h und mehr herausholen. Das schnellste Fahrrad der Welt ist mit einem 52-Volt-Akku ausgestattet, dessen Kapazität bei 6,6 kWh eine Reichweite bis zu 120 Kilometern ermöglicht. Damit ist es ideal für Fahrten zum Arbeitsplatz und zurück sowie für diverse Ausflüge. Als Bike für die Genießerradtour ist das eRockit aber wohl eine Fehlbesetzung. Überhaupt spricht es ganz andere Zielgruppen an als die Käuferschicht von konventionellen E-Bikes. Man kann sich vorstellen, dass der Hersteller gerne urbane Hipster und Trendsetter ins Visier nimmt, die das ungewöhnliche Bike als Lifestyle-Vehikel und Statussymbol sehen.

Antrieb & Gewicht: Auch das eRockit will getreten werden

Bei all den PS-Zahlen und Stundenkilometern ist das eRockit tatsächlich das schnellste Fahrrad der Welt. Denn wer auf ihm Platz genommen hat. Kann das Rennbike nicht wie bei einem Mofa per Gashebel am Lenker auf Touren bringen – den gibt es nämlich nicht – sondern muss über kräftiges Treten in die Pedale beschleunigt werden. Wie bei anderen E-Bikes auch liefert der Motor über Riemenantrieb die entscheidende Power, nur eben elektrisch und nicht wie bei den meisten Fahrzügen dieser Klasse mittels Verbrennungsmotor. Dabei gilt: Je zügiger die Pedalbewegung erfolgt, umso schneller saust das eRockit auch mit Motorleistung dahin. Diese Pedalantrieb gilt in der Branche als ausgesprochen innovativ. Das flinke Kraftrad verfügt vorn über eine 300-Millimeter – hinten über eine 220-Millimeter -Bremsscheibe, die diesem Geschoss angemessen sind.

Sind E-Bikes ohnehin schon keine Leichtgewichte, so ist dieses hier ein Fall für sich: Mit seinem schweren Motor, dem leistungsfähigen Akku und dem sperrigen Aluminiumrahmen wiegt das eRockit 120 Kilo und ist damit zweifellos auch „das schwerste Fahrrad der Welt“.

Preis: Das eRockit kostet knapp 13.000 Euro

Der Rausch der Geschwindigkeit hat seinen Preis. Aktuell ist das eRockit 12.900 Euro teuer. Inklusive ist eine Reservierungsgebühr, weil es sich noch um eine Kleinserie handelt. Der Hersteller des schnellsten Fahrrads der Welt ist inzwischen eine Partnerschaft mit dem indischen Elektromobilitätsunternehmen Motovolt eingegangen, das einen ersten Kredit von einer Million Euro beisteuerte. Weitere zehn Millionen sollen flüssig gemacht werden, wenn die Produktion in Indien erfolgt. Bleibt abzuwarten, wie dieses Produkt seine Käuferschaft findet, bevor am ganz großen Rad gedreht wird.