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E-Bike mit ABS: Ein kostspieliges Sicherheitsplus
Das Bosch E-Bike ABS war das erste System, das schwere Stürze verhindern konnte. Lies hier, was dir die aktuelle Weiterentwicklung bringt.
- Auf einen Blick
Es kann aus heiterem Himmel passieren: Unvermittelt rollt ein Auto auf den Radweg, ein spielendes Kind oder Nachbars Katze kreuzen die Bahn – und die Vollbremsung hebt uns aus dem Sattel des Pedelecs. Ein E-Bike mit ABS kann solche Stürze in vielen Fällen verhindern. Als erster Hersteller hat Bosch ein solches E-Bike auf die Straßen gebracht. Für viele ist es im Fall der Fälle zu einem Sicherheitsfaktor für einen selbst und andere geworden, den man nicht mehr missen möchte. Wir stellen dir das Bosch Fahrrad ABS vor, verraten, wie es funktioniert und was von seiner Weiterentwicklung zu halten ist.
E-Bikes mit ABS sind sicherer unterwegs
Wer schon einmal die Vorderradbremse zu straff gezogen hat und dann unsanft „über den Lenker abgestiegen“ ist, kennt das Problem: In schwierigen Situationen bremst man dann lieber nur mit der Hinterradbremse. So soll vermieden werden, dass das Vorderrad übermäßig blockiert wird und wegrutscht. Dabei wählt man eigentlich zwischen Pest und Cholera. Um die Fahrt in die Kollision zu stoppen, wird ein vorheriger Sturz riskiert. Wäre es da nicht eine gute Idee, wenn das E-Bike mit ABS-System ausgestattet sein könnte? Das dachten sich auch die Tüftler von Bosch und entwickelten 2018 das Bosch E-Bike ABS, das demnächst in der zweiten Generation auf den Markt kommt.
E-Bikes mit ABS: Bremst Räder, aber nicht die Fahrt
Bosch Bike Systems war das erste Unternehmen, das für die E-Bikes mehrerer Hersteller ein serienmäßiges Antiblockiersystem produzierte, mit dem Biker und Bikerinnen ein neues Sicherheitsniveau gewannen. Es bietet ähnliche Vorzüge wie das längst zum Standard gewordene ABS bei Autos und Motorräder. Bosch E-Bike ABS erlaubt dir die gleichzeitige Benutzung beider Bremsen, ohne dass du dadurch in Kalamitäten kommst. Das Antiblockiersystem des Vorderrads wird zudem von einer Hinterrad-Abheberegelung unterstützt. Die gefürchtete unkalkulierbare Vollbremsung in Gefahrensituationen ist damit Geschichte. Mit dem ABS fürs Fahrrad sind brenzlige Momente ein gutes Stück beherrschbarer geworden. Bosch bewirbt denn auch das neue Sicherheitsgefühl mit dem Slogan: „Bremst dein Bike, nicht deinen Flow.“
E-Bike mit ABS: So funktioniert das Bosch E-Bike ABS
Die Innovation von Bosch hat drei Komponenten. Die wichtigste ist das Vorderrad-ABS. Sensoren überwachen während der Fahrt die Drehzahl der Räder. Wenn beim Vorderrad wegen zu starken Bremsens eine Blockierung droht, wird der Bremsdruck reguliert. Dadurch lässt sich das Rad auch während einer Vollbremsung noch kontrollieren. Seine Lenkfähigkeit und die Fahrstabilität werden verbessert – und dies auf allen Untergründen. Nassem Herbstlaub etwa wird durch das Bosch E-Bike ABS das Gefahrenpotenzial weitgehend genommen.
E-Bike mit ABS: Die Hinterrad-Abheberegelung
Das zweite Element der ABS-Technologie verhindert auf griffigem Boden das ungewollte Abheben des Hinterrades bei extremem Überbremsen des Vorderrades. Solche Situationen kommen glücklicherweise selten vor, aber gerade im Outdoor-Bereich kann die Hinterrad-Abheberegelung den Körper vor schweren Stürzen beim Überschlagen des Fahrrades verhindern. Mit einem ABS-Fahrrad muss man also weniger Skrupel bei der Betätigung der Vorderradbremse haben. Laut Bosch kann sie aktiver und effizienter eingesetzt werden.
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E-Bike mit ABS: Die Bremsstatistik
Beim Fahren kannst du zudem Informationen über dein individuelles Bremsverhalten auf einem Display abrufen. Wie ein Fahrtenschreiber nimmt das intelligente System ein charakteristisches Profil von Bremsmanövern auf. Mit dem Wissen um den eigenen Bremsweg und die Bremszeit kannst du mit zunehmender Praxis ein datenbasiertes Gefühl für das richtige Handeln in kritischen Lagen entwickeln und dabei die verschiedenen Untergrundarten wie nassem Asphalt oder Schotter vergleichen. Das Bosch E-Bike ABS hat also auch einen Lerneffekt, der die eigene Fahrsicherheit optimiert.
Sicheres E-Bike mit mehreren ABS-Modi
E-Bikes, Fahrweisen, Gelände – dies alles lässt sich nicht einfach über einen Kamm scheren. Deshalb verfügt das Bosch E-Bike ABS über insgesamt vier einsatzspezifische Modi:
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ABS Cargo ist auf den Stadtverkehr ausgelegt und soll ein spurtreue Bremsung auch mit voller Last ermöglichen.
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ABS Touring reagiert auf wechselnde Fahrbahnbeläge in urbanen Räumen wie auch outdoor.
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ABS Allroad bietet eine sichere Bremsunterstützung, wo es besonders darauf ankommt: bei E-Mountainbikes auf schottrigem oder losem Gelände.
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Das Modus ABS Trail schließlich ist für alle gedacht, die noch sportiver und anspruchsvoller unterwegs sind und sich ein kompromissloses Fahren mit großem Spaßfaktor wünschen.
Das neue Bosch E-Bike ABS ist besonders kompakt
Noch 2022 soll eine Weiterentwicklung des Bosch Fahrrad-ABS ausgeliefert werden. Sie ist fast 80 Prozent kleiner als das Vorgänger-System und nur noch halb so schwer. Das ist insofern eine gute Nachricht für E-Biker, weil die erste ABS-Generation von Bosch von vielen als zu groß und hinderlich am Lenker empfunden wurde. Preislich lässt sich noch keine konkrete Aussage machen, doch dürfte ein E-Bike mit ABS rund 1.000 Euro mehr kosten als die E-Bike Basisausstattung des jeweiligen Modells. Die Anschaffung dieser nützlichen Sicherheitstechnologie ist damit auch eine Luxusfrage. Verfügbar wird das System unter anderem für E-Bikes der Marken Riese & Müller, Kalkhoff, Cube, KTM, Kettler und Focus sein. Eine Nachrüstung ist nicht möglich.