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Wie finde ich das richtige Lastenfahrrad für mich?
Mit dem Lastenrad ist man im Stadtverkehr oft schneller als mit dem Auto, hat jedoch auch Stauraum. Welche Ausführungen gibt es? Was ist zu beachten? Mehr hier.
- Auf einen Blick
Immer öfter sind sie in Städten vor Spielplätzen und Kitas oder beim Supermarkt zu sehen: Lastenräder. Es gibt sie in den unterschiedlichsten Ausführungen und für immer mehr Familien wird das Lastenfahrrad zu einem vollwertigen Auto-Ersatz. Denn gerade in der Stadt geht es mit dem Fahrrad schneller voran und die Parkplatzsuche ist deutlich leichter. Das gilt auch für das Lastenfahrrad. Wer sich ein Lastenrad anschaffen möchte, sollte auf verschiedene Dinge achten. Nicht jedes Rad passt zu jedem Radfahrer.
Das passende Lastenrad finden
Das Fahrrad ist für immer mehr Menschen das Verkehrsmittel der Wahl. Es hat gleich mehrere Vorteile:
- Fahrräder sind deutlich umweltfreundlicher als Autos
- Regelmäßiges Radfahren hält fit
- Mit dem Rad ist man gerade im Stadtverkehr oft schneller als mit dem Auto unterwegs, außerdem entfällt die Parkplatzsuche
Gleichzeitig hat das herkömmliche Fahrrad einen entscheidenden Nachteil: Es bietet im Grunde keinen Stauraum. Gepäckträger, Fahrradkörbe und Packtaschen helfen zwar bis zu einem gewissen Grad weiter. Für den Einkauf zwischendurch ist das eine gute Variante. Doch wer einmal versucht hat, einen Familien-Wocheneinkauf samt Windeln mit dem Fahrrad zu transportieren, hat die Transportmöglichkeiten beim Fahrrad schnell ausgereizt.
Beim Lastenfahrrad ist das anders. Diese Fahrräder sind speziell dafür ausgelegt, größere Lasten zu transportieren. Sie bieten den notwendigen Stauraum und sind von der Konstruktion her für die größeren Lasten ausgelegt. Selbst Kinder lassen sich mit vielen Lastenrädern gut transportieren. Damit machen die Transporträder die Anschaffung eines Autos endgültig überflüssig.
Welche Lastenrad-Typen gibt es?
Die Auswahl an Lastenrädern wird immer größer. Im Großen und Ganzen gibt es vor allem drei unterschiedliche Lastenrad-Typen. Zu allen Typen gibt es verschiedene Varianten, die je nach Verwendungszweck und Hersteller sehr unterschiedlich ausgestattet sein können. Grundsätzlich unterscheidet man bei Lastenfahrrädern diese Typen:
1. Dreiräder
2. Long-John- oder Long-Tail-Räder
3. Räder mit verlängertem Heck, massiven Gepäckträgern oder oft auch als Bäckerrad mit stabilen Gepäckkörben vorne und hinten
Dreiräder
Dreiräder sind für viele der Inbegriff von Lastenrädern. Es gibt sie in zwei unterschiedlichen Varianten:
1. Das Lastenrad hat hinten ein und vorne zwei Räder. Die Transportbox befindet sich vor dem Lenker.
2. Bei der zweiten Variante gibt es vorne ein Vorderrad, hinten zwei und die Transportbox befindet sich hinten, hinter dem Fahrer.
Vor allem Lasten-Dreiräder, bei denen die Transportbox vorne ist, sieht man häufig. Je nach Hersteller und Modell ist die Transportbox mit der Vorderachse verbunden und drehend gelagert. Der Fahrer schwenkt beim Lenken die komplette Box samt Vorderachse. Bei anderen Modellen sind die Räder einzeln gelagert und schwenkbar. Beim Lenken bewegen sich nur die Räder – im Grunde genauso wie bei einem Auto.
Lasten-Dreiräder sind oft vergleichsweise schwerfällig, eignen sich aber besonders gut für den Kindertransport. Das Rad steht sehr stabil und die Kinder können bequem eigenständig von vorne einsteigen.
Ein Nachteil von dreirädrigen Lastenrädern ist jedoch die Kippgefahr, wenn der Fahrer zu schnell in die Kurve geht. Im Alltagsverkehr wird das mit etwas Übung nicht geschehen. Muss der Fahrer jedoch in einer kritischen Situation schnell ausweichen, kann es zu einem Sturz kommen.
Bekannte Hersteller von Lasten-Dreirädern sind zum Beispiel:
- Christiania
- Babooe
- Nihola
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Long John oder Longtail-Lastenräder
Im Gegensatz zu Dreirädern haben die sogenannten Long John oder auch Longtail-Lastenräder nur zwei Räder. Die Räder sind im Vergleich zu einem herkömmlichen Fahrrad deutlich länger. Die Ladefläche befindet sich entweder:
- Zwischen Vorderrad und Lenker (Long John)
- Zwischen Sattelstange und Hinterrad (Longtail)
Beim Long John ist das Vorderrad gewissermaßen nach vorne verschoben und auch deutlich kleiner als das Rückrad. Zwischen Lenker und Vorderrad befindet sich die Ladefläche oder eine Transportbox. Bekannte Modelle sind zum Beispiel das Bullitt oder das Babooe City.
Deutlich seltener sind Modelle, bei denen die Ladefläche hinter dem Fahrer liegt, die sogenannten Longtail-Räder.
Ein Vorteil von Long John Rädern ist, dass sie sich im Fahrverhalten weniger von herkömmlichen Fahrrädern unterscheiden als zum Beispiel Dreiräder. Das liegt zum einen daran, dass sie ebenfalls nur zwei Räder haben. Sie haben aber aufgrund ihrer langgestreckten Bauweise einen deutlich niedrigeren Schwerpunkt als andere Lastenräder. Sie gelten dadurch als sehr sportliche Art des Lastenrades. Das gilt insbesondere für das Bullitt. Viele Modelle sind mit gut abgestimmten Gangschaltungen ausgestattet, wodurch sie sich auch unter Last noch komfortabel fahren lassen.
Anders als zum Beispiel beim Dreirad, können bei einem Longtail-Lastenrad Kinder oft nicht eigenständig einsteigen, da die Transportwanne häufig seitlich ringsum geschlossen ist.
Lastenräder mit stabilen Gepäckträgern oder Gepäckkörben
Es gibt noch eine dritte Art von Transporträdern. Nämlich solche Räder, die mit einem stabilen Gepäckträger oder Gepäckkörben ausgestattet sind. Diese können sich sowohl ganz klassisch hinter dem Fahrer oder vorne über dem Vorderrad befinden. Bekannt sind solche Räder als Bäckerrad. Auch Postfahrräder, wie sie von Postboten verwendet werden, gehören zu dieser Gruppe von Lastenrädern.
Ein wesentliches Merkmal dieses Lastenrad-Typs ist die Länge. Sie unterscheidet sich nicht wesentlich von der Länge herkömmlicher Fahrräder. Das gilt selbst für Modelle wie das Tern GSD, bei dem der Gepäckträger besonders lang und stabil ist. Dort lassen sich zwei herkömmliche Kinderfahrradsitze hintereinander montieren. Auch Kisten oder große Gepäcktaschen lassen sich montieren und bieten reichlich Stauraum. Insgesamt bietet der Hersteller Tern für dieses Lastenrad viele Varianten an. So ist zum Beispiel eine Ausführung erhältlich, die neben dem großen hinteren Gepäckträger einen weiteren Träger vor dem Lenker hat, wodurch sich noch einmal deutlich mehr Stauraum ergibt.
Wie finde ich das passende Lastenrad?
Das passende Lastenrad zu finden ist gar nicht so einfach. Es gibt viele verschiedene Modelle. Oft unterscheiden sie sich auf den ersten Blick nur wenig und der Unterschied liegt im Detail. Jedes dieser Modelle hat seine ganz eigenen Vor- und Nachteile. Das eine perfekte Lastenrad gibt es nicht. Wichtiger ist vielmehr, dass Interessenten das Rad finden, das am besten zu dir passt. Dazu solltest du dir einige Fragen im Vorfeld stellen:
- Welche Lasten möchte ich transportieren?
- Möchte ich sportlich unterwegs sein oder eher etwas gemütlich?
- Möchte ich Kinder transportieren, und wenn ja, wie viele?
- Wo kann ich das Rad abstellen und wieviel Stellplatz habe ich zur Verfügung?
Wer sich diese Fragen beantwortet hat, kann geeignete Modelle eingrenzen und sollte sie dann Probefahren. Denn letztlich ist das individuelle Fahrgefühl auf einem Lastenrad entscheidend. Nur wer sich wohl und sicher fühlt, wird das Rad auch dauerhaft nutzen.