Fahrradsattel wechseln – das musst du wissen

Einmal umsatteln bitte

Es kommt nicht oft vor, doch von Zeit zu Zeit gilt es deinen Fahrradsattel zu tauschen. Das kann ganz unterschiedliche Gründe haben. Dein Sattel kann z.B. die falsche Form haben und nicht deinen Ansprüchen bzw. Einsatzzwecken genügen. Idealerweise verwendest du einen Sattel, der zu deinem Fahrradtyp passt und sich ergonomisch anpasst. Auch längere Nutzung kann dazu führen, dass dein Sattel in Mitleidenschaft gezogen wird und ausgewechselt werden muss. Nicht zuletzt tut die Witterung ihr Übriges. Sollte dein Bike über einen längeren Zeitraum draußen stehen (lieber nicht machen), nimmt er unweigerlich Schaden und bekommt Risse und das Material wird brüchig. In all diesen Fällen empfiehlt sich ein neuer Sattel. Wenn du dir unsicher bist, wie genau du deinen Sattel wechseln musst und was es hierbei zu beachten gilt – hier sind ein paar Tipps.

Wie stelle ich den Fahrradsattel richtig ein?

Du kannst deinen Sattel entweder im Fahrradgeschäft montieren lassen oder es selbst tun. Letzteres ist schnell gemacht. Zum Montieren deines Sattels benötigst du lediglich ein paar Werkzeuge:

• Innensechskantschlüssel 4, 5 oder 6
• 2x Gabelschlüssel 13 oder 14
• Wasserwaage
• Fett bzw. Carbonmontagepaste

Sorge zunächst dafür, dass dein Sattel richtig ausgerichtet ist. Heißt: Dein Sattel sollte parallel zur Stange verlaufen. Dies erreichst du, indem du den Sattel um die eigene Achse drehst, bis er (sprichwörtlich) auf Linie mit der Stange ist. Stell als nächstes die Höhe ein. Im Prinzip ist das Justieren der richtigen Höhe relativ einfach. Ganz nach Trail and Error Methode tastest du dich langsam an die korrekte Sattelhöhe heran. So wird es gemacht:

1. Setz dich zunächst auf dein Fahrrad.

2. Bring ein Pedal auf den untersten Punkt und stell den Fuß darauf.

3. Streck nun dein Bein (fast) durch.

4. Wenn du dabei feststellst, dass du einen Abstand zwischen Sattel und Gesäß hast, stell den Sattel höher. Solltest du mit deinen Ferse die Pedale nicht erreichen können, stell den Sattel niedriger ein.

5. Du hast die perfekte Sattelhöhe eingestellt, wenn dein Bein fast durchgestreckt ist, du die Pedale erreichst und dabei auf dem Sattel sitzt.

Justiere nun die Neigung des Sattels - wie sehr er also nach vorne bzw. hinten kippt. Dies kannst du durch die Schrauben an der Klemmung zwischen Sattelstreben (parallele Metallstangen unterm Sattel) und Sattelstütze (Stange, auf der der Sattel sitzt) vornehmen. Stell als Letztes den Versatz des Sattels ein. Damit justierst du, wie weit nach vorne oder hinten der Sattel rutscht. Auf diese Weise wird der Abstand zwischen Fahrerin und Lenker bestimmt. Stell die Pedale in eine waagerechte Position und setz ein Bein auf eine Pedale ab. Wenn dein Unterschenkel senkrecht nach unten verläuft, ist der Sattel korrekt eingestellt. Falls nicht, justiere nach.

Was sollte ich vor dem Fahrradsattel wechseln beachten?

Die wichtigste Frage, die du vor dem Wechseln des Sattels beantworten musst, lautet: Welcher Sattel ist der richtige für dich? Zunächst lässt sich sagen, dass der Fahrradtyp den Sattel bestimmt. Heißt: Nicht jeder Fahrradsattel passt auch auf jedes Bike - auch wenn es theoretisch passt, ist es trotzdem nicht automatisch eine gute Idee. Einen Rennradsattel auf ein Alltagsrad zu montieren macht z.B. nur bedingt Sinn. Auch wenn viele von euch sicherlich erst einmal den Sattel kaufen und sich dann ans Einstellen der Sattelhöhe, Neigung etc. machen, empfiehlt es sich dies andersherum zu tun. Das bedeutet: Ermittle als erstes (idealerweise im Geschäft) deine Sitzhöhe. Anhand dieser sowie an der Höhe des Lenkers ergibt sich eine bestimmte Sitzposition. Diese lässt wiederum gewisse Satteltypen zu (und andere nicht).

Beispiel: Besitzt du ein Rennrad und fährst überwiegend in vorgebeugter Position, so empfiehlt sich ein schmaler Sattel. Hast du hingegen eine entspannte und aufrechte Sitzposition, wie auf einem Mountainbike, dann passt in diesem Fall eher ein mittelbreiter Sattel. Citybikes erfordern wiederum eine möglichst aufrechte Sitzposition und daher einen vergleichsweise breiten Sattel. Obwohl oft angenommen, spielt der Härtegrad des Sattels eine weniger wichtige Rolle als die Breite des Sattels. Härte bzw. Weiche haben viel mit persönlichem Empfinden zu tun. Sie spielen natürlich auch eine Rolle, aber eine weniger wichtige als die Breite. Zusammengefasst: Die Art deines Bikes bzw. der Fahrradtyp und deine Sitzposition bestimmen maßgeblich, was für ein Sattel für dich infrage kommt.

Wann Fahrradsattel wechseln?

Wie bereits beschrieben, gibt es keinen festen Zeitpunkt, wann das Wechseln des Sattels angebracht ist – zumindest keinen einheitlichen. Ein Faktor, der sich auf die Beschaffenheit des Sattels auswirkt, ist dein Körper. Im Laufe der Zeit verändert sich dein Körper, z.B. durch Gewichtszu- oder abnahme, durch Muskelauf- oder abbau. Diese Veränderungen an deinem Körper wirken sich im Laufe der Zeit natürlich auch auf deinen Fahrradsattel aus. Bleibe also wachsam und überprüfe deinen Sattel von Zeit zu Zeit. Solltest du bemerken, dass der Sattel an Qualität einbüßt, ist es Zeit ihn zu wechseln.

Wie lange hält ein Fahrradsattel?

Eine generelle Aussage, wie lange ein Fahrradsattel hält, lässt sich schwer treffen. Was sich jedoch, festhalten lässt ist, dass die Lebensdauer von Satteln grundsätzlich gestiegen ist. Die Performance hat sich in den vergangenen Jahren glücklicherweise verbessert. Bedeutet: Du hast länger was von deinem Sattel. Grund dafür ist, dass die Teile in den letzten Jahren viele technische Entwicklungen durchlaufen haben, die dazu geführt haben, dass Sattel heutzutage nicht nur leichter sind und ein besseres Design besitzen. Auch die Qualität der Materialien hat sich merklich verbessert. Das führt natürlich zu einer längeren Haltbarkeit.