Was du bei deiner Mehrtagestour mit dem Fahrrad beachten solltest Pattadis - stock.adobe.com

So gelingen deine Mehrtagestouren mit dem Fahrrad

Was bei der Planung und Durchführung von Mehrtagestouren mit dem Rad beachtet werden muss. Unser Ratgeber hilft dir.

  • 6 Min.
  • 05/07/2022 - 14:46
  • Hanna von linexo
  • Auf einen Blick

Nicht erst seit Corona boomt die Lust auf individuelle Radurlaube. Zumal Touren im eigenen Land immer beliebter werden, bedeuten sie doch Unabhängigkeit, Abenteuer und Freude an der physischen Bewältigung einer schönen Route. Wenn auch du Gefallen an Mehrtagestouren mit dem Fahrrad findest, lies unsere Praxis-Ratschläge für die Tourenplanung, die richtige Vorbereitung und die für dich passende Etappenstrategie. Ob gemütliches Radeln oder eine Rennrad Mehrtagestour – wir verraten dir, was wichtig ist. Und solltest du noch einen Radweg suchen, der dir, deiner Familie oder deinen Freunden Spaß macht, dann haben wir abschließend drei lohnende Empfehlungen in petto.

Mehrtagestouren mit dem Fahrrad sind voll im Trend

Ein Radurlaub ist das beste Rezept gegen Alltagsstress, Routine und Bewegungsarmut. Nicht erst seit dem Heinz-Erhardt-Klassiker „Immer die Radfahrer“, in dem drei Freunde beschwingt durch Kärnten radeln, sind Mehrtagestouren mit dem Fahrrad im Trend. Es muss ja nicht immer Kärnten sein. Wunderbare Radwege gibt es in Deutschland und Europa in Hülle und Fülle. Bevor du aber in den Sattel steigst, solltest du dich an die Vorbereitungen gemacht haben.

Mehrtagestouren mir dem Fahrrad: dein tägliches Pensum

Zuerst sollte natürlich feststehen, wer mitfährt. Eine stramm trainierte Radlergruppe, die auf dem Rennrad zur Mehrtagestour aufbricht, bewegt sich nun mal anders fort als ein frisch verliebtes Pärchen oder eine Familie mit Kindern verschiedener Altersstufen. Anhand der zur Verfügung stehenden Zeit und deiner individuellen Kondition kannst du dann grob überschlagen, welche Radroute und welcher Schwierigkeitsgrad infrage kommen. Wenn du Tagesetappen planst, darfst du ruhig 50 bis 70 Kilometer veranschlagen. Dieser Wert gilt durchaus noch als komfortabel. Bei 100 Kilometern täglich bist du auch im flachen Gelände schon ziemlich sportiv unterwegs. Und Tagesstrecken von 120 Kilometern sind eher wieder was für die Rennrad-Fraktion. Bevor du ausgerechnet in deinem Radurlaub in Hektik verfällst, solltest du dir daher Gedanken machen, ob du gemütlich-entschleunigt radeln und etwas von der Welt sehen möchtest oder dich lieber ein paar Tage auspowerst und an deine Leistungsgrenzen gehen willst. Ohnehin solltest du Überraschungen einplanen und auch einen Ruhetag auf die Tagesordnung setzen.

Mehrtagestouren mit dem Fahrrad: Der Fitness-Faktor

Du bist ein bisschen aus der Übung? Macht nichts: Wenn du einige Trainingseinheiten vor dem Start deiner Mehrtagestour mit dem Fahrrad einplanst, bist du auf den Punkt bereit. Bewährt haben sich drei Trainingseinheiten pro Woche bis zu maximal einer Stunde über zwei Monate hinweg. Beachte, dass deine persönlichen Bestwerte von Steigungen, Hitze, Regengüssen, dem mitgeführtem Gepäck und nicht zuletzt vom Fahrrad abhängen. Für Untrainierte sollte eine Tagesleistung von 20 bis 30 Kilometern das untere Limit sein, um die Radreise in einer realistischen Zeit zu absolvieren. Je größer die Gruppe, desto mehr sollte auf ein ausgewogenes Fitnesslevel aller Beteiligten geachtet werden. Wer ständig das Schlusslicht bilden muss, das eine Stunde später am Zielort ankommt, verliert schnell den Spaß. Umgekehrt geht die Urlaubsstimmung auch verloren, wenn einsame Helden dem Rest der Gruppe ständig voraus rasen.

Dein Rad-Check-up für Mehrtagestouren mit dem Fahrrad

Der Tag der Abreise naht: Check dein Rad noch einmal gründlich durch und stell sicher, dass seine Verkehrssicherheit gewährleistet ist. Bremsen, Schaltung und Beleuchtung sollten sich in einwandfreiem Zustand befinden. Weil Ketten auf Mehrtagestouren mit dem Fahrrad viel aushalten müssen, müssen sie gut gereinigt und geölt sein. Deinen Fahrradhelm solltest du natürlich auch dabei haben. Ins „Erste-Hilfe-Set“ gehören auf jeden Fall Flickzeug, Fahrradschlauch, Pumpe, Werkzeug und auf längeren Touren Kettenöl und Extrakette – man weiß ja nie!

Mehrtagestouren mit dem Fahrrad: Die passende App

Du möchtest deine Radreise doch ohne Stress genießen. Nimm deshalb neben der Radwanderkarte der von dir ausgesuchten Region ruhig auch ein Navi mit. Die richtige App auf dem Smartphone hat schon so manche Situation gerettet. Gute Apps für Mehrtagestouren mit dem Fahrrad sind beispielsweise die von Outdooractive oder Komoot. Greif am besten auf Karten zurück, die auch ohne Internetverbindung mobil verfügbar sind. Dazu lädst du dir das Kartenmaterial in den Handyspeicher. Achte darauf, dass eine hilfreiche 3D-Ansicht und Angaben über Höhenmeter und bevorstehende Steigungen abrufbar sind.

 

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Deine Unterkünfte auf Mehrtagestouren mit dem Fahrrad

Übernachtungen sollten rechtzeitig gebucht werden. Hier hast du die Wahl zwischen Jugendherberge und Sternehotel, kleiner Pension und zünftiger Radlerunterkunft. Wenn dir die Buchung zu zeitaufwendig und umständlich ist, kannst du dich auch bei professionellen Organisatoren von Mehrtagestouren mit dem Fahrrad umschauen. Das sind in der Regel erfahrene Dienstleister, die wissen, worauf es bei Radreisen ankommt. Dabei sollten auch An- und Abreise geklärt werden. Zudem besteht häufig die Möglichkeit, mit einem Zug für Radtouristen Strecken abzukürzen oder zurückzufahren.

Mehrtagestouren mir dem Fahrrad: Jetzt wird gepackt!

Am Gepäck scheiden sich leicht die Geister: Einmal sollte es so leicht wie irgend möglich sein. Auf der anderen Seite möchte man nicht gern auf etwas verzichten, dass plötzlich notwendig werden könnte. Die Fahrradtaschen müssen wasserdicht sein. Regenkleidung, Fahrradüberschuhe, eine wetterfeste Handyhülle und Funktionsunterwäsche gehören zur Basisausstattung für Mehrtagestouren mit dem Fahrrad. Sonnencreme und wichtige Medikamente dürfen ebenfalls nicht vergessen werden. Bei einer Rennrad-Mehrtagestour ist das Gepäck noch eingeschränkter. Eine Satteltasche mit 14 bis 16 Liter Volumen bringt aber einiges an Stauraum. Wenn dir das Schwitzen und das Zusatzgewicht nichts ausmachen, kannst du zusätzlich mit einem Rucksack reisen. Dieser kann die Satteltaschen auch ersetzen, was automatisch zu einem besseren Wiegetritt führt.

Gesundheitstipp: Trinken nicht vergessen!

Wer zu Mehrtagestouren mit dem Fahrrad aufbricht, darf sich viele Tipps und gut gemeinte Ratschläge anhören. Hier sind noch zwei, die du unter allen Umständen beherzigen solltest. Räume dir stets ausreichend Zeit für Erholung und Regeneration ein – nicht nur, wenn du mit der Familie on tour bist. Der Genuss einer Radreise speist sich maßgeblich aus den Pausen. Lege einen Badestopp ein, iss ein Eis, schau die eine oder andere Sehenswürdigkeit an. Umso motivierter bist du für die Weiterfahrt. Und trinke ausreichend und regelmäßig! Isotonische Getränke, Tees oder ein gutes Wasser sollten immer parat sein. Morgens trinkst du vor dem Start rund einen halben Liter. Während der Fahrt kannst du zwei bis viermal pro Stunde eine Flüssigkeitsmenge von einem kleinen Trinkglas zu dir nehmen. Viele Radreisende schwören auf ihre Trinkstrategie, die den Unterschied zwischen Erholung und Strapaze machen kann – und sie haben recht!

Drei angesagte Mehrtagestouren mit dem Fahrrad

Bevor du dich für jetzt zur Routenplanung in die Weiten des Internets begeben oder in Radliteratur versinkst – hier drei Anregungen beliebter Mehrtagestouren mit dem Fahrrad:

Rhein-Radweg

Viele Radwanderrouten verlaufen entlang von Flüssen und tragen auch diese im Namen. Eine der berühmtesten Mehrtagestouren mit dem Fahrrad ist der Rhein-Radweg von Andermatt am Gotthardmassiv bis nach Rotterdam an der Nordsee, auf dem du sechs Länder durchquerst. Länge: 1.230 Kilometer, Höhenmeter: 3.472 (auf) , 4921 (ab), rund 16 Etappen.

Donau-Radweg

Hier geht es ausnahmsweise „vertikal“ – also von West nach Ost – durch Europa. Die Tour führt vom Schwarzwald zum Schwarzen Meer. Neben alten Kulturlandschaften streifst du sogar zehn Länder und kannst dich selbst davon überzeugen, ob die Donau tatsächlich so schön blau wie im berühmten Walzertitel ist. Länge: 3.103 Kilometer, Höhenmeter: 6.255 (auf) , 7.260 (ab), rund 22 Etappen.

Altmühltal-Radweg

Geruhsam schlängelt sich die Altmühl zwischen Gunzenhausen und Kehlheim durch den nach ihr benannten Naturpark. Die Tour ist genau das Richtige für ein verlängertes Wochenende, für Radreise-Einsteiger wie etwa Familien, die erstmals das Thema Mehrtagestouren mit dem Fahrrad angehen möchten. Länge: 245 Kilometer, Höhenmeter: 186 (auf) , 274 (ab), rund 4 Etappen.