E-Bike ohne Akku fahren - funktioniert das?

Kannst du ein E-Bike ohne Akku fahren?

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass du ein E-Bike im Notfall immer auch mit Muskelkraft betreiben kannst. Allerdings solltest du dich bereits vor dem E-Bike-Kauf mit der Frage: „Was tun, wenn der E-Bike Motor ausfällt?“ auseinandersetzen. Egal, ob der Akku sich während der Fahrt entleert oder aufgrund einer technischen Störung abschaltet, folgende Tatsachen sind wichtig:

• Jeder Akku hat eine begrenzte Reichweite. Diese schränkt dich automatisch im Gebrauch deines E-Bikes ein. Informiere deshalb bereits vor der Wahl deines E-Bikes über die Angaben bezüglich der Reichweite. In der Regel liegt diese zwischen 60 und 80 Kilometern. Allerdings gelten diese Vorgaben nur als Durchschnittswert. Das Gewicht deines E-Bikes und auch dein eigenes Gewicht haben einen großen Einfluss auf die Akkureichweite. Darüber hinaus können auch schwierige Untergrundbedingungen die Reichweite drastisch einschränken. Behalte dies also immer im Hinterkopf.
• Wenn du längere Radtouren planst und auch auf weiten Strecken unterwegs bist, empfiehlt es sich, auf einen Akku mit besonders hoher Speicherleistung zu achten. Für einen durchschnittlichen Gebrauch reicht ein E-Bike Akku mit 400 bis 500 Kilowattstunden. Wenn du allerdings Größeres planst, solltest du dich nach einem E-Bike mit maximaler Akkulaufzeit umsehen. Alternativ kannst du immer einen Ersatz Akku im Gepäck haben.
• Ist der Speicher des Akkus einmal entleert, kannst du das E-Bike auch mit ausgeschaltetem Motor nutzen. Denn das Fahrrad lässt sich weiterhin treten wie bisher. Allerdings wird deine Muskelkraft nicht zu 100 Prozent übertragen. Dadurch wird die Fahrt mit einem E-Bike ohne Akkuleistung um einiges anstrengender als mit einem herkömmlichen Bike

E-Bike ohne Akku fahren: Was sollte beachtet werden?

Wenn sich die Kapazität des E-Bike Akkus dem Ende zuneigt, wird dies nicht angezeigt. Du wirst also nicht wie beim Autofahren über eine aufleuchtende Lampe gewarnt. Deshalb solltest du die Akkukapazität deines E-Bikes immer genau im Blick behalten. Kommt es doch einmal zu der Situation, dass du E-Bike ohne Akku fahren müssen, solltest du Folgendes beachten:

• Obwohl eine Weiterfahrt auf dem E-Bike ohne Akku problemlos möglich ist, kann eine solche Tour zur echten Herausforderung werden. Denn je nach Bike-Modell wird enorm viel Kraft von dir gefordert, um in einer moderaten Geschwindigkeit voranzukommen. Die wohl größten Einflussfaktoren bei der Weiterfahrt sind das Gewicht des Bikes und das Gewicht des Akkus.
• Eine Fahrt auf einem E-Bike ohne Akku ist deutlich anspruchsvoller als auf einem normalen Fahrrad. Dies liegt zum einen an dem hohen Gewicht von E-Bikes. Zum anderen an der Tatsache, dass der Kraftaufwand beim Treten um einiges höher ist. Auch der Akku hat ein nicht unerhebliches Gewicht – und diese zusätzlichen Kilos machen sich bei jedem Tritt in die Pedale bemerkbar.
• Außerdem wirst du einen klaren Unterschied zwischen folgenden Szenarien bemerken: Geht der Akku während der Fahrt einfach aus? Oder bist du bereits auf einem E-Bike mit ausgebautem Motor oder ausgeschaltetem Akku unterwegs? Hatte das Bike vorher schon keine motorische Unterstützung, gestaltet sich die Tour um einiges leichter.
• Wenn der Akku während der Fahrt ausgeht, spricht man von einem rekupierten Motor. Das bedeutet, dass die Energie, die während der Weiterfahrt gewonnen wird, direkt wieder verwendet wird. Somit geht ein Teil deiner Bewegungsenergie in den Motor über. Dies erhöht deinen Kraftaufwand deutlich.
• Wenn du dagegen den Motor während der Fahrt einfach abstellst, rekupiert der Motor nicht. Du hast also keinen erhöhten Widerstand und kannst von einer leichteren Weiterfahrt profitieren.

Ist das Fahren mit leerem Akku schädlich?

Eine häufig gestellte Frage rund um den E-Bike Akku ist, wie sich das Leerfahren auf dessen Lebensdauer auswirkt.  Viele Hersteller weisen darauf hin, dass das regelmäßige und vollständige Entladen des Akkus die Lebensdauer verkürzen kann. Eine Tiefenentladung unter 2 Prozent sollte vermieden werden. Am schnellsten lädt der Akku, bei einer Restladung von 20 bis 80 Prozent.

Der früher befürchtete Memory Effekt (Kapazitätsverlust beim Aufladen eines nur teilentladenen Akkus) ist bei heutigen Lithium Ionen Akkus kein Problem mehr. Stattdessen gilt: Kurze und häufige Ladezyklen sind tiefen Entladungen von unter 10 Prozent vorzuziehen.

Das Fahren mit einem leeren Akku an sich ist für den Motor nicht direkt schädlich. Die meisten E-Bike-Systeme sind so konzipiert, dass sie automatisch abschalten, wenn der Akku ein kritisches Niveau erreicht. Dies dient dem Schutz der Elektronik und des Motors. Somit kannst du beruhigt sein, falls der Akku einmal unerwartet leer gehen sollte. Ein bewusster Umgang mit dem Ladezustand des Akkus hilft zudem, seine Lebensdauer zu maximieren und die Leistungsfähigkeit des gesamten E-Bike-Systems zu erhalten.

Was kannst du tun, wenn der Akku des E-Bikes leer ist?

Nun weißt du also, dass es sich empfiehlt den Akku bereits zu entnehmen, bevor dieser vollständig entleert ist. Anschließend kannst du dich auf dein E-Bike mit ausgeschaltetem Motor schwingen und ganz ohne elektrischen Support weiterfahren. Dadurch kannst du sowohl das Gewicht deines Bikes als auch den benötigten Kraftaufwand reduzieren.

Darüber hinaus solltest du darauf achten, dass du deinen E-Bike Akku regelmäßig auflädst. Führe bei weiten Strecken immer einen Ersatz Akku mitführen. Eine weitere Möglichkeit Energie zu sparen, ist die passende Modi-Wahl. Viele E-Bikes bieten Eco-Modi und andere akkusparende Programme. Wenn du dazu noch einen Gang runterschaltest, kannst du die Akkulaufzeit zusätzlich verlängern. So vermeidest du im Idealfall die Fahrt auf einem E-Bike ohne Akku sogar gänzlich.