Alpenüberquerung mit dem E-Bike Michael Rieperdinger - stock.adobe.com

Über alle Berge: Alpenüberquerung mit dem E-Bike

Du hast eine E-Bike-Alpenüberquerung vor? Lies in diesem Artikel, welche technischen Anforderungen der Alpencross auf dem E-MTB mit sich bringt

  • 5 Min.
  • 08/07/2022 - 11:04
  • Jan von linexo
  • Auf einen Blick

Mit dem Mountainbike von Deutschland nach Italien über den Alpen-Hauptkamm – das ist auch für geübte Tourenfahrer eine beachtliche Herausforderung. Was aber den einen als Traumtour gilt, war für viele andere lange Zeit ein aussichtsloses Unterfangen. War – denn heutzutage ist eine Alpenüberquerung auf dem E-Bike selbst für weniger trainierte Biker realistisch. Zwar bekommt man auch auf dem elektrisch unterstützten Rad von der Strecke nichts geschenkt. Doch macht die komfortable Motorisierung den Ritt übers Gebirge nun für alle möglich, die Leidenschaft, eine gewisse Grundkondition und Freude am Radfahren mitbringen. Denn eines steht fest: Eine E-Bike-Alpenüberquerung verwandelt so manche harte MTB-Etappe in eine wahre Genießertour. Erfahre hier, was du für d einen Alpencross auf dem E-MTB an speziellen technischen Voraussetzungen erfüllten solltest, wie du für die Alpenüberquerung E-Bike-Routen planen kannst oder ob sich die Inanspruchnahme von Tourenanbietern lohnt.

E-Bike: Alpenüberquerung mit Hochgenuss

Auch wenn du die Transalp auf einem Elektrofahrrad absolvierst, solltest du zuvor ehrlich genug mit dir selbst sein, um mögliche konditionelle Defizite auszuschließen. Je nach Route stehen dir mehrere Hundert Kilometer mit einer stattlichen Zahl an Höhenmeter bevor, die es erst einmal zu fahren gilt – mit oder ohne Motorisierung. Du solltest bereits über Erfahrung mit mehrtägigen Touren verfügen und dich physisch wie psychisch nicht ausschließlich auf die Qualitäten deines Elektroantriebs verlassen müssen. Andernfalls wird aus der alpinen Tour schnell eine Tortur. Wenn du aber weißt, was du dir zutrauen kannst und deine Routen entsprechen planst, steht dir mit der Alpenüberquerung per E-Bike ein unvergessliches Erlebnis bevor.

E-Bike Alpenüberquerung: Das richtige MTB

Als Alpencross E-MTB eignet sich jedes E-Mountainbike mit Mittelmotor, einer Laufradgröße von 27,5 oder 29 Zoll und einem Akku, der mindestens 500 Wh leistet. Entscheide selbst, ob du lieber auf ein leichtes E-Hardtail oder ein robustes, voll gefedertes Fully-Bike steigst. Letzteres bietet bei belastenden Streckenabschnitten sicherlich ein Plus an Sicherheit und Stabilität. Dein MTB sollte in jedem Fall über leistungsstarke Scheibenbremsen verfügen. Wer die Alpenüberquerung auf dem E-Bike schon gemacht hat, wird zudem eine Sattelstütze mit Schnellspanner oder eine versenkbare Teleskopsattelstütze bei steilen Abfahrten als komfortabel empfinden. Ein E-Trekking oder E-Cross-Bike solltest du hingegen aus Sicherheits- und Komfortgründen nicht über die Alpen steuern.

Der passende Akku für deine E-Bike Alpenüberquerung

Die bereits genannte 500-Wh-Akkuleistung sollte die unterste Grenze des Möglichen darstellen – mehr ist besser! Vor allem, wenn du ehrgeizige Routen fährst, wirst du in der Mittagspause nicht viel Zeit haben, den Akku komplett nachzuladen. Mittägliche Pausen mit Längen unter 2 Stunden sind in den Sommermonaten ohnehin angebracht, damit du noch vor dem drohenden Nachmittagsgewitter an der nächsten Station deine E-Bike-Alpenüberquerung angelangt bist. Der E-Bike-Akku sollte sich herausnehmen lassen, damit du beim Laden unabhängig sind. Bei einem fest verbauten Akku ist ein Verlängerungskabel angebracht, das rund 10 Meter lang sein sollte. Erfahrene E-MTBler, die sich die Pausen nicht vom Akku diktieren lassen möchten, haben lieber einen zweiten Akku im Rucksack. Das macht vor allem dann Sinn, wenn du auf deiner Alpenüberquerung mit dem E-Bike Strecken fährst, auf denen es kaum Lademöglichkeiten gibt. Das Ladegerät sollte aus den gleichen Gründen wenigstens 4 Ampere leisten können.

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E-Bike Alpenüberquerung: Planung ist alles Andreas P - stock.adobe.com

E-Bike Alpenüberquerung: Die Frage nach der Reichweite

Für deine Routenplanung spielt die individuelle Reichweite eine große Rolle. Eine pauschale Faustregel gibt es nicht. Ausschlaggebend sind die Art der Streckenführung, dein Gewicht und das des Gepäcks, der Grad des Anstiegs und natürlich deine Kondition. Wenn du ordentlich mitarbeiten, schont das die Akku-Kapazität enorm. Solltest du aber selbst auf flachen Trails kräftige Motorunterstützung benötigen, ist deine Energiezufuhr bald am Ende angelangt und du brauchst definitiv einen zweiten Akku. 1.200 Höhenmeter sollte man mit den genannten Akku-Leistungswerten schon etappenweise bewältigen können. Willst du deine Alpenüberquerung mit dem E-Bike aber hauptsächlich vom Motor abhängig machen, wirst du deutlich unter 1.000 Höhenmeter abschneiden. Mit ein paar Pfunden weniger im Sattel hast du es sowieso leichter als im Vollbesitz deines Winterspecks. Insofern solltest du für deine E-Bike Alpenüberquerung rechtzeitig mit angemessenem Konditionstraining oder einer geeigneten Diät anfangen.

E-Bike Alpenüberquerung: Planung ist alles

Die Etappenlängen und auch die Ladestopps werden von der Akku-Kapazität bestimmt. Damit du im Gebirge keine unliebsame Überraschung erleben, kannst du deine Transalp-Route gemütlich am PC planen und die Tourendaten dann auf ein GPS-Gerät überspielen. Diese findest du im Internet in guter Auswahl. Schau bei der Karte am Bildschirm nicht nur auf Entfernungsangaben, sondern unbedingt auch auf die Höhenmeter. Konzipier die Länge der Etappe im Hinblick auf Unwägbarkeiten nicht zu großzügig, die Ladepausen hingegen nicht übermäßig knapp. Umwege und Ausweichrouten sollten ebenfalls einkalkuliert werden.

Alpenüberquerung: E-Bike Routen in vielen Varianten

Planst du die Alpenüberquerung mit dem E-Bike für dich selbst? Fährst du mit Freunden in der Gruppe oder möchtest du dich lieber auf einen Anbieter von Alpencross E-MTB-Touren verlassen? Es gibt mehrere Routen mit jeweils eigenen Varianten. Informationen, wie du für deine Alpenüberquerung passende E-Bike-Routen findest, erhältst du online und im Buchhandel. Eine besonders schöne Alpencross-Tour ist beispielsweise die Heckmair-Route von Oberstdorf nach Riva del Garda. Auf ihr legst du 412 Kilometer zurück, bewältigst insgesamt 14.030 Höhenmeter und bist in sieben Etappen unterwegs. Mit dem konventionellen MTB gilt dieser alpine Radweg als konditionell sehr schwer – auf dem E-Bike hast du es deutlich leichter. Noch bequemer geht es entlang der alten Römerstraße Via Claudia von Augsburg zum gleichen Endpunkt am Gardasee. Hier sind 516 Kilometer zu fahren, ebenfalls in sieben Etappen, wobei du nur 4.110 Höhenmeter überwinden musst. So unterschiedlich kann also eine Alpenüberquerung mit dem E-Bike beschaffen sein. Wenn du dich nicht selbst um die Routenplanung kümmern möchtest, stehen mehrere professionelle Anbieter bereit, deren Guides dich auf Routen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden nach deiner Wahl mit fahrerischem Sachverstand und Übersicht auf die andere Seite der Alpen bringen.