Fahrrad fahren lernen: Von jung bis alt

Wenn Kinder Fahrrad fahren lernen: So klappt 's

Dein Kind ist bereits sicher auf dem Laufrad unterwegs? Dann ist jetzt ein guter Zeitpunkt, um Fahrrad fahren zu lernen. Die meisten Kinder sind zwischen drei und vier Jahren alt, wenn sie das erste Mal in den Fahrradsattel steigen. Wie schnell es dann klappt, mit dem Fahrrad fahren lernen, ist von Kind zu Kind sehr unterschiedlich. Obwohl die meisten Kinder im Alter zwischen drei und vier Jahren vom Laufrad aufs Fahrrad umsteigen, gibt es viele Ausnahmen.

Du kennst dein Kind am besten: Ist es eher ängstlich und zurückhaltend, dann gib ihm ruhig noch etwas mehr Zeit. Fahrrad fahren lernen soll dem Kind schließlich Spaß machen. Auch spielt es eine Rolle, wie die motorischen Fähigkeiten, der Gleichgewichtssinn, die Reaktionsfähigkeit und das Körpergefühl deines Kindes bereits entwickelt sind. Nicht selten kommen Kinder von ganz alleine auf ihre Eltern zu, mit dem Wunsch „Ich will Fahrrad fahren lernen“.

Das erste passende Fahrrad und die richtige Ausrüstung

Bevor es losgeht, besuchst du mit deinem Kind am besten ein Fahrradfachgeschäft vor Ort, um das richtige Fahrrad zum Fahrrad fahren lernen sowie das nötige Zubehör zu erwerben. Die Profis kennen sich aus und finden das ideale Fahrrad für dein Kind. Faktoren wie Körpergröße und Alter spielen in die Empfehlung des Fachgeschäfts ebenso hinein wie der persönliche Geschmack deines Kindes. Schließlich fährt es sich auf einem Fahrrad, das dem Kind so richtig gut gefällt, gleich doppelt gut. Welche Farbe darf’s denn sein?

Was benötigt mein Kind zum Radfahren lernen?

Neben dem Fahrrad ist auch die Sicherheitsausstattung wichtig. Du kannst davon ausgehen, dass dein Kind beim Fahrrad fahren lernen anfangs häufiger das Gleichgewicht verlieren und zu Boden gehen wird. Auch später wird es immer wieder mit neuen Situationen konfrontiert werden wie rutschige Untergründe, eine starke Kurve, Gegenverkehr oder starke Steigung, für die es erst die adäquate Reaktion lernen muss. Hier ist ebenfalls „Bodenkontakt“ vorprogrammiert. Dein Fachgeschäft wird dir daher einen passenden Helm für dein Kind sowie Schoner und Handschuhe empfehlen.

Welches Fahrrad eignet sich für welches Alter?

Ein Kinderfahrrad für die Jüngsten (ab 2,5 Jahre) hat eine Rädergröße von zwölf oder 14 Zoll. Ab vier Jahren hat ein Fahrrad die Rädergröße 16 Zoll, gefolgt von 18 und 20 Zoll ab sechs Jahren. Kinder von acht bis zehn Jahren fahren mit 24 Zoll gut, danach folgt die Jugendrad-Größe von 26 Zoll. Bekannte Kinderfahrrad-Marken sind zum Beispiel Puky und Woom. Letztendlich ist die Reifengröße aber auch eine Geschmacksfrage: Manche Kinder sind gern mit kleineren, wendigeren Fahrrädern unterwegs. Andere wiederum können mit größeren Rädern auf gemeinsamen Radtouren besser mit den Erwachsenen mithalten.

Das erste Fahrrad – was ist wichtig?

Die Sattelhöhe und ggf. auch die Lenkerbeschaffenheit spielen eine entscheidende Rolle, damit dein Kind sicher und bequem auf dem Fahrrad unterwegs ist. Wie hoch der Sattel eingestellt werden sollte, richtet sich nach der Beinlänge deines Kindes. Dein Fahrradfachgeschäft stellt beim Kauf des Rades Sattelstange, Sattel und auch den Lenker so ein, dass die Ergonomie stimmt. Da sich dein Kind im Wachstum befindet lohnt es sich, die Einstellungen regelmäßig überprüfen zu lassen. Zudem wissen die Beratenden im Fachgeschäft am besten, wann der Sprung zur nächsten Fahrradgröße ansteht. Tipps für den Kinderfahrradkauf: Ein Fahrrad ist ein ideales Weihnachtsgeschenk oder Geburtstagsgeschenk für Kinder!

Wo ist ein geeigneter Platz zum Radfahren lernen?

Eine entspannte, übersichtliche Umgebung ohne Verkehr oder Passanten ist ideal beim Fahrrad fahren lernen. Sei es eine Spielstraße, der Hinterhof, ein ruhiger Parkplatz oder ein ebener Feldweg – hier kannst du dich voll uns ganz auf dein Kind konzentrieren. Bring Zeit und Geduld und vielleicht auch ein paar Pflaster für den Fall der Fälle mit. Fahrrad fahren lernen heißt auch, öfter hinzufallen.

Wie sinnvoll sind Stützräder, um Radfahren zu lernen?

Früher ganz normal, heute werden Stützräder nicht mehr empfohlen. Denn: Sind Stützräder am Fahrrad montiert, ist es aus mit dem Fahrrad fahren lernen. Mit Stützrädern lernt das Kind weder das Gleichgewicht auf dem Fahrrad zu halten. Noch erfährt es, welche minimale Geschwindigkeit es zum Radfahren benötigt. Zu allem Überfluss trainiert es mit Stützrädern auch noch ein falsches Kurvenverhalten und lehnt sich nach innen statt nach außen. Alles, was Stützräder leisten, ist bereits mit einem Laufrad abgedeckt. Wenn dein Kind also Fahrrad fahren lernen will, verzichtest du auf Stützräder.

Vorbereitung und los geht`s: Fahrrad fahren beibringen

Dein Kind ist auf dem Laufrad bereits super sicher unterwegs und möchte nun auf das Fahrrad umsatteln? Du hast bereits ein passendes Fahrrad und die nötige Ausrüstung wie Helm und Schoner besorgt? Such dir einen ruhigen Weg, Parkplatz, Park oder Hof und schon kann es losgehen.

Um den Übergang vom Laufrad leichter zu machen, kannst du die Pedalen beim Fahrrad abschrauben. So lernt das Kind lenken und bremsen und kann bereits etwas den Gleichgewichtssinn trainieren, während du es anschieben. Später erklärst du ihm anschaulich, wie Fahrrad fahren funktioniert, wie es die Rücktrittbremse und den Lenker bedient und wie es in die Pedale tritt.

Die ersten Meter allein Fahrrad fahren

Beim Fahrrad fahren lernen ist das Anfahren meist die erste Hürde. Hier hilft es, ein paar Meter mitzugehen und das Kind dabei locker an Schultern oder im Rückenbereich zu halten. Du unterstützt dein Kind so, sein eigenes Gleichgewicht zu finden. Diese Phase solltest du möglichst kurz halten, sonst hast du einen ähnlichen Lerneffekt wie bei Stützrädern – nämlich keinen. Hat sich dein Kind mit dem Fahrrad soweit vertraut gemacht und tritt aktiv in die Pedale, kannst du es bei Bedarf zu Anfang etwas anschubsen.

Ob Durchstarter oder Bruchpilot – Fahrrad fahren lernen dauert von Kind zu Kind ganz unterschiedlich. Bring Geduld mit und ermutige dein Kind, immer wieder aufzustehen und einen neuen Versuch zu wagen. Hat es von vielen Fehlversuchen die Nase voll und ist erschöpft, ist das auch völlig in Ordnung. Lobe es für seinen Einsatz und schlag vor, es bald erneut zu versuchen. Das ist wichtig, damit dein Kind dranbleibt und etwaige Ängste sich nicht manifestieren. Denn schließlich soll es schon bald heißen: auf zum ersten gemeinsamen Fahrrad-Ausflug!

Wie übe ich Kurven fahren, Bremsen und Gefahrensituationen mit meinem Kind?

Sitzt das Kind erst einmal sicher im Sattel und kann alleine Fahrrad fahren, geht es ans Weiterentwickeln der Radfahrkünste. Fahrrad fahren ist Übungssache und auf dem Weg zum sicheren Radfahrer oder zur sicheren Radfahrerin auf dem Gehweg warten noch viele Herausforderungen. Enge Kurven zum Beispiel sind Klassiker fürs Umkippen und Bremsen ist sowieso eine Wissenschaft für sich: Wie lang der Bremsweg bei welcher Geschwindigkeit ist, wie ich bei einem plötzlich auftauchenden Hindernis sicher ausweiche und wie ich vorausschauend fahre – all dies und noch viel mehr wird dein Kind nur durch Übung erfahren.

Nimm dir in den nächsten Wochen und Monaten viel Zeit, um gemeinsam an sicheren Orten zu üben. Schritt für Schritt wird es geübt genug sein, um mit dir gemeinsam unterwegs zu sein und später sicher mit dem Fahrrad zur Schule zu gelangen. Und irgendwann steht vielleicht sogar die erste Radreise mit Kind an.

Was hältst du eigentlich davon, mit deinem Kind ab und an auf einem Tandem unterwegs zu sein? Lies gern in unseren Artikel „Das Eltern-Kind-Tandem“ rein. Vielleicht ist das auch etwas für dich. 

Fahrrad fahren lernen für Erwachsene

Nicht wenige Menschen im Erwachsenenalter können nicht Fahrradfahren. Die Gründe dafür sind vielfältig und reichen von einem Mangel an Gelegenheit über körperliche oder geistige Einschränkungen bis hin zu kulturellen Besonderheiten. Was auch immer dein Grund ist: Wenn du körperlich und geistig fit genug bist, kannst du auch als Erwachsener Radfahren lernen.

Wichtig sind u.a. ein funktionierender Gleichgewichtssinn, Koordinationsfähigkeit, Reaktionsfähigkeit und natürlich ein Fahrrad, das zu dir passt. Wichtig: Besorge dir unbedingt einen guten Helm und vielleicht denkst du auch über Hand-, Knie-, und Ellenbogenschoner nach. Im Fahrradfachgeschäft berät man dich gern. Dann schnappst du dir eine Begleitung, die dir das Fahrrad fahren beibringt und suchst dir einen verkehrsberuhigten Platz – schon kann es losgehen.

Hast du einmal den Dreh raus, profitierst du neben dem Spaß und der unabhängigen Fortbewegungsmöglichkeit auch noch von einem weiteren Benefit: Fahrrad fahren ist gesund. Wir wünschen dir viel Erfolg beim Radfahren beibringen oder Fahrrad fahren lernen!