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Lastenrad statt Auto? Das sind die Vorteile
Transport-Bikes gehören zu den Rennern auf dem Fahrradmarkt. Erfahre hier, was sie zur praktischen und umweltgerechten Alternative zum Auto machen.
- Auf einen Blick
Sie sind das Trend-Bike schlechthin: Lastenräder erfreuen sich einer rasant wachsenden Beliebtheit und sind gerade aus den Großstädten nicht mehr wegzudenken. Doch Lastenrad statt Auto – geht diese Rechnung auf? Wenn du viel im urbanen Raum mit Kind und Kegel unterwegs bist, suchst du womöglich nach einer ebenso wirtschaftlichen wie ökologisch sinnvollen Alternative zum Auto und denkst über die Anschaffung eines Lastenrads nach. Wir verraten dir, was der Wechsel bringt, welche Vor- und Nachteile er hat und wie sich das Lastenrad auf deine ganz persönliche Ökobilanz auswirkt. Denn anders als sein Name ausdrückt, ist dieses Transportfahrrad keine nennenswerte Last für die Umwelt.
Das Trendbarometer steht auf Lastenrad statt Auto
Der Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) hat nachgezählt: 2020 rollten über 100.000 Lastenräder durch Deutschland – ein Zuwachs gegenüber dem Vorjahr um rund 36 Prozent. Der Nachfrageboom hält weiterhin an. Überdies verfügt ein Viertel der hierzulande verkauften Lastenräder über einen Elektroantrieb. Für Puristen mag ein Lastenrad vielleicht kein rechtes Fahrrad sein, zumal es in vielen Ausführungen mit gleich drei Rädern erhältlich ist. Sein praktischer Nutzen aber dürfte für viele solche ästhetischen Bedenken klar überwiegen. Mit dem Lastenrad kann man natürlich keine Radtour unternehmen und schon gar nicht einen Triathlon mitmachen. Dafür lässt sich im Transportbehälter so einiges verstauen. Wer darüber nachdenkt, künftig im Lastenrad statt im Auto zu kutschieren, wird zugeben müssen: Erstmals wurde eine akzeptable Lösung für das alte Problem gefunden, dass auf dem klassischen Fahrrad nur unzureichend für Mitnahmemöglichkeiten gesorgt war.
Lastenrad statt Auto: Die neue Vielfalt
Aus der Transportbox des einen Lastenrads ragt ein neugierig schauender Kinderkopf, aus dem anderen ein Karton mit einem Fernseher darin, aus wieder einem anderen ein Pudel-Pärchen – alles kein Problem! Es gibt Transportfahrräder, die extra auf die Interessen von Selbstständigen zugeschnitten sind, solche für junge Familien mit Kindern oder Leute mit Hunden, die nicht laufen mögen. Die Designs reichen von einfach bis stylish. Die Boxen sind mehr oder weniger geräumig und lassen bei der Modellauswahl individuelle Wünsche zu. Manche Familien-Lastenräder bieten genug Platz für mehrere kleine Kinder und verfügen über eine überdachte Box mit abschließbaren Türen. Das ist zwar noch nicht der Komfort eines Kompaktwagens, aber es geht deutlich in die Richtung. Die Frage „Lastenfahrrad statt Auto“ wird ohnehin nicht an autotypischen Komfortmerkmalen entschieden.
Lastenrad statt Auto: So läuft’s im Alltag
Schauen wir uns den Alltag einer typischen Familie mit zwei kleinen Kindern und einem bezaubernden, aber kurzbeinigen Basset Hound an. Sie leben im Randgebiet einer typischen deutschen Stadt mit ihren Verkehrsstaus und einem öffentliche Nahverkehr, dessen Netz und Fahrplan nicht immer exakt zur eigenen Tagesroutine passt. Viele Märkte und Läden, der Bürojob, der Kindergarten und die Gitarrengruppe liegen zum Teil bis zu zehn Kilometer entfernt – eine typische Fahrradentfernung, aber nur mit dem Lastenrad lässt sich alles unter einen Hut bringen. Vor dem Supermarkt ist es ein Kinderspiel, vom Einkaufswagen in den Transportbehälter umzuladen und den Sohnemann gleich dazu. Die Fahrt zum Büro lässt sich ebenso problemlos mit dem Kindergarten verbinden, nur dass man vielleicht eine Abkürzung durch den Stadtwald nimmt und leicht vor Ort einen Parkplatz gefunden hat. Lastenfahrrad statt Auto – das lässt sich in vielen Städten und Regionen einfach realisieren, wenn man nur fit genug für den Sattel ist und die zu fahrenden Strecken keine Tortur bedeuten.
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Lastenrad statt Auto: Die Vorteile des Transport-Bikes
Das Transportrad hat die Nase vorn, wenn es um die Anschaffung geht. Lastenräder sind ab rund 1.500 Euro zu haben – höherwertige und komfortablere Modelle kosten gerne schon mal rund 4.500 Euro und mehr. In letztere Kategorie fallen auch E-Lastenräder. Damit können höchstens günstige Gebrauchtwagen mit so manchem Jahr auf dem Buckel mithalten. Die Unterhaltskosten sind ebenfalls denkbar gering im Vergleich zum Auto. Wer auf dem Lastenrad unterwegs ist, muss keinen Stau befürchten, tut etwas für die Gesundheit und ist viel an der frischen Luft. Das Treffen mit Freunden im Szenecafé ist nicht mit nerviger Parkplatzsuche verbunden, Tankstopps fallen selbstverständlich auch weg, ebenso der kostspielige Besuch von Kfz-Werkstatt oder der Waschanlage. Das Lastenfahrrad statt Auto spart überdies Parkplatzgebühren und die vielerorts anfallen Kosten für Parkausweise. Wenn man so will, dann ist es auch für andere weniger gefährlich, im Fall der Fälle mit einem Lastenrad als mit einem tonnenschweren Automobil angefahren zu werden.
Lastenrad statt Auto: Es gibt auch Nachteile
Wo Licht ist, da ist auch Schatten. Erst recht, wenn die Sonne gar nicht erst scheint. Bei schlechtem Wetter jedenfalls macht es nicht unbedingt Spaß, mit dem Lastenrad zu fahren – und den Kindern sicher auch nicht. Lastenfahrräder besitzen keine Knautschzone und bieten bei Verkehrsunfällen wenig Sicherheit. Die Fahrt kostet nichts an Geld, wohl aber einiges an Kondition und Muskelkraft. Somit ist das Thema Lastenrad statt Auto auch eine Generationenfrage. Bei Familie kommt hinzu: Wer nimmt für welche Fahrt das Lastenrad? Man kann davon ausgehen, dass viele Lastenradler auch konventionelle Räder besitzen. Die Schwiegereltern in Buxtehude oder der Urlaub in den Bergen müssen dann aber trotzdem zum Beispiel per Bahn angesteuert werden. Im Stadtbereich erweist sich auch jedes andere Fahrrad dem Auto in so manchen Dingen als überlegen – im ländlichen Raum, zumal in Regionen, wo im Herbst der Wind pfeift und im Winter dichter Schnee liegt, werden sich Lastenräder allerdings schwer tun.
Lastenrad statt Auto: Cabrio-Feeling statt CO2
Klimaschädliche Emissionen beim Lastenradfahren? Fehlanzeige! Hingegen stoßen Autos mit Verbrennungsmotoren nach Schätzungen des Umweltbundesamts je nach Typ zwischen rund 13 und 20 Kilogramm CO2 auf 100 Kilometer aus. Das in vielen Metropolen vorangetriebene Projekt der autofreien Stadt hat mit dem Lastenfahrrad ein überzeugendes Argument erhalten. Nach einer Studie des EU-Projekts Cycle Logistics ließe sich die Hälfte der motorisierten Transporte in Städten auf das Rad verlagern. Für Lastenräder geeignete Transporte hätten im Stadtverkehr auch keinen nennenswerten Geschwindigkeitsnachteil gegenüber dem Auto, da dieses auch bei längeren Strecken mit Parkplatzsuche und Staus zu kämpfen hätte. Der Einwand, man müsse das Lastenrad aber immer im Schweiße seines Angesichts fortbewegen, lässt sich mit der Modellflut an E-Lastenrädern entkräften. Du machst auch älteren Semestern Mut, zu diesem praktischen Verkehrsmittel zu greifen. Noch ein Tipp für alle, die künftig Lastenrad statt Auto fahren möchten: Erkundige dich unbedingt nach den staatlichen Fördermöglichkeiten. So wird beispielsweise der Kauf von gewerblich genutzten Lastenfahrrädern mit Elektroantrieb vom Bundesamt für Ausfuhrkontrolle (BAFA) mit einer Prämie von 25 Prozent des Kaufpreises und maximal 2.500 Euro unterstützt.