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Fahrradcheck – damit dein Fahrrad fit und verkehrssicher bleibt
Von Beleuchtung & Bremsen bis zu Reifen & Schaltung - hier über die wichtigsten Punkte beim Fahrradcheck schlau machen.
- Auf einen Blick
Nur ein gut gepflegtes Bike bietet echten Fahrspaß – und sorgt für entsprechende Sicherheit auf dem Fahrrad. Damit also immer alles rund läuft, ist ein regelmäßiger Fahrradcheck unabdingbar. Ob du nun deinen Drahtesel nach einer langen Winterpause wieder flott machen möchtest, demnächst auf eine ausgedehnte Radtour gehen oder lediglich ein verkehrssicheres Fahrrad fahren willst: Dieser Artikel verrät dir, welche einzelnen Schritte zu einem Fahrradcheck gehören, welches Zubehör dafür nötig ist und was du beachten solltest, damit du mit einem funktionstüchtigen (E-)Bike durchstarten kannst. Außerdem informieren wir dich darüber, welche rechtlichen Vorgaben dein Fahrrad erfüllen muss.
Fahrradcheck – besonders wichtig nach längeren Standzeiten und vor größeren Radtouren
Radfahren macht das ganze Jahr über Spaß, aber häufig bleibt der treue Drahtesel zur Winterzeit im Warmen – genau wie wir. Insbesondere nach Auszeiten wie der Winterpause, aber auch als Vorbereitung für ausgedehnte Radtouren ist ein gründlicher Fahrradcheck sinnvoll.
Fahrradcheck – Schritt für Schritt wird das Fahrrad fit
1. Grundreinigung:
Bei einem sauberen Bike sind Defekte, Rost und Risse deutlich leichter zu erkennen. Entferne dazu Staub und Schmutz einfach mit lauwarmem Wasser (nicht mit einem Hochdruckreiniger!).
2. Reifen:
Hier werden Schläuche, Mäntel und Laufräder inspiziert.
Fahrradschlauch: Wenn Fahrräder längere Zeit nicht genutzt werden, verlieren die Reifen in der Regel Luft und müssen aufgepumpt werden. Der optimale Reifendruck ist auf den Mänteln aufgeprägt, was interessant ist, wenn du über eine Luftpumpe mit Manometer verfügst. Ansonsten machst du eine Daumenprobe: Falls sich der Mantel leicht eindrücken lässt, musst du den Reifen aufpumpen.
Falls die Luft wieder entweicht, ist höchstwahrscheinlich der Schlauch defekt und muss geflickt beziehungsweise ersetzt werden. Ob und wo sich ein Loch im Schlauch befindet, findest du heraus, indem du den ausgebauten und voll aufgepumpten Schlauch in einen Eimer mit Wasser tauchst. Die aufsteigenden Luftbläschen verraten dir, wo sich das „Leck“ befindet. Im Beitrag Fahrradschlauch wechseln verraten wir dir, wie du dieses Problem schnell beheben kannst!
Fahrradmäntel: Um Sicherheit auf dem Fahrrad zu gewährleisten, ist beim Fahrradcheck auch ein Blick auf die Mäntel notwendig. Ist das Profil abgefahren? Sieht der Reifen rissig oder spröde aus? Dann muss er ausgetauscht werden. Das mag aufwändig klingen, ist mit unserem Beitrag aber ein echtes Kinderspiel.
Bei Tubeless-Reifen sollte zudem geprüft werden, ob sich noch ausreichend Dichtmilch im Reifen befindet.
Laufräder: Nur mit einer intakten Felge und gleichmäßig gespannten Speichen läuft das Rad wirklich rund. Wenn du beim Fahrradcheck feststellst, dass ein Laufrad „eiert“, müssen wahrscheinlich die Speichen nachgespannt werden. Das ist allerdings nicht unkompliziert und sollte bei einer Fachwerkstatt in Auftrag gegeben werden.
Tipp: Achte stets auf den Reifendruck – dauerhaftes Fahren mit geringem Luftdruck führt zum vorzeitigen Verschleiß der Reifen!
3. Bremsen:
Um dir auf dem Fahrrad echte Sicherheit zu gewährleisten, müssen die Bremsen einwandfrei arbeiten: Die Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) schreibt für ein verkehrssicheres Fahrrad zwei intakte Bremsen vor, die voneinander unabhängig funktionieren. Wenn du das Laufrad anhebst und drehst und es nach Betätigen der Bremse nicht sofort zum Stehen kommt, solltest du folgende Punkte prüfen:
Felgenbremsen: Ist noch genug Gummi auf den Bremsbacken? Eine Indikatorlinie auf den Bremsklötzen zeigt an, wann die Bremsbeläge abgenutzt sind und getauscht werden müssen.
Scheibenbremsen: Auch hier nutzen sich die Bremsbeläge ab. Schau von oben in den Bremskörper und ziehe den Bremshebel, um mittels des Abstands von Feder und Bremsscheibe die Dicke des Bremsbelags zu erkennen. Beträgt diese nicht mindestens 1 Millimeter, muss der Belag erneuert werden.
Hydraulische Bremsen: Wenn sich der Bremshebel beim Fahrradcheck bis zum Lenker ziehen lässt und sich nicht sofort Druck aufbaut, haben die hydraulischen Bremsen Luft gezogen und/oder benötigen neue Bremsflüssigkeit. Beides erfordert gewisse technische Kenntnisse beziehungsweise Geschick und sollte lieber von einem Profi durchgeführt werden.
Tipp: Prüfe auch die Bremszüge – sie sollten nicht ausgefranst sein und zudem über Kappen an den Enden verfügen. Außerdem ist es sinnvoll, von Zeit zu Zeit die Bremse einzustellen. Wie das geht, erfährst du hier.
4. Schaltung:
Lassen sich alle Gänge problemlos schalten, ganz ohne Schleifen oder Knacken? Wenn nicht, muss die Gangschaltung vermutlich nachjustiert werden. In den Beiträgen Nabenschaltung einstellen und Kettenschaltung einstellen erklären wir in Video-Tutorials, was es dabei zu beachten gilt. Aber auch hier gilt: Im Zweifelsfall besser den Profi ranlassen.
5. Kette:
Beim Fahrradcheck sollte auf jeden Fall auch die Fahrradkette inspiziert werden. Mit einer Kettenlehre kannst du den Verschleiß der Kette messen und diese im Zweifelsfall austauschen – eine verschlissene Kette zieht Ritzel und Zahnkränze in Mitleidenschaft.
Tipp: Mit der richtigen Pflege kannst du den Lebenszyklus deiner Fahrradkette maßgeblich verlängern! In unserem Beitrag Fahrradkette reinigen: das A und O der Fahrradpflege findest du eine Schritt-für-Schritt-Anleitung.
Falls die Fahrradkette dann doch einmal abspringen oder reißen sollte, findest du im Beitrag Fahrradkette gerissen – So leicht lässt sich der Schaden beheben erste Hilfe für unterwegs.
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6. Pedale:
Um Verkehrssicherheit zu gewährleisten, müssen beide Pedale festverschraubt und rutschsicher (StVZO) sein.
7. Fahrradbeleuchtung und Reflektoren:
Sie tragen wesentlich zur Sicherheit auf dem Fahrrad bei, daher schreibt die StVZO vor, dass ein verkehrssicheres Fahrrad über folgende Ausstattung verfügen muss:
- Weißer Scheinwerfer (Mindestleistung 10 Lux)
- Weißer Rückstrahler (oft im Scheinwerfer integriert)
- Rotes Rücklicht
- Roter Rückstrahler (oft im Rücklicht integriert)
- Zwei gelbe Rückstrahler pro Pedale
- Zwei gelbe Speichenreflektoren (Katzenaugen oder Reflektorstreifen) pro Laufrad
Prüfe beim Fahrradcheck, dass Vorder- und Rücklicht ordnungsgemäß funktionieren und sich alle Reflektoren an Ort und Stelle befinden.
8. Klingel:
Ohne helltönende Klingel (StVZO) kein verkehrssicheres Fahrrad. Prüfe also am besten auch, ob dein „Signalgeber“ noch funktioniert.
Wichtig: Falls dein Fahrrad nicht verkehrssicher ist, können bei einer Verkehrskontrolle entsprechende Bußgelder erhoben werden. Außerdem ist es möglich, dass du bei einem Unfall eine Mitschuld zugewiesen bekommst oder sogar deinen PKW-Führerschein verlierst.
9. Schraubverbindungen:
Ist bei deinem Fahrrad die eine oder andere Schraube locker? Inspiziere sämtliche Schraubverbindungen und ziehe diese im Zweifelsfall nach. Dabei sind unter Umständen vom Hersteller angegebene Drehmomente einzuhalten, was sich mithilfe eines Drehmomentschlüssels unkomplizierter gestaltet. Wenn du dir unsicher bist, wenden dich am besten an deinen Fachhändler.
10. Akku:
Bei E-Bike und Pedelec gehört zum Fahrradcheck außerdem dazu, dass du den Akku kontrollierst: Gerade eine unzureichende Akku-Pflege kann zu Schäden und vorzeitiger Abnahme der Leistung führen.
Fahrradcheck für ein funktionstüchtiges und verkehrssicheres Fahrrad
Ein „fittes“ Fahrrad sorgt für ein optimales Fahrgefühl und größere Fahrradsicherheit. Prüfe deinen Drahtesel also regelmäßig und wende dich bei notwendigen Reparaturen oder Austausch von Verschleißteilen an deinen Fahrrad-Fachhändler. Er hilft dir gerne weiter, kennt sich auch mit komplexen Komponenten wie zum Beispiel Schaltwerk, Tretlager oder Dämpfer aus oder führt auch gerne eine professionelle Fahrradinspektion durch.